Verkohlte Wurzeln, schwarz-verrußter Boden: Auch wenn es unmittelbar nach dem Feuer nicht danach aussieht, kann die Natur Waldbrandflächen wieder ergrünen lassen. Hoffnung für die betroffenen Gebiete in Thüringen, Sachsen und Brandenburg.
Der Waldbrand bei Gösselsdorf auf der Saalfelder Höhe in Thüringen sei nach Angaben der Einsatzkräfte unter Kontrolle, aber noch nicht vollständig gelöscht, berichtet der MDR. Die Feuerwehr habe eine weitere Ausbreitung verhindern können, dennoch würden weiterhin Glutnester bekämpft. Der Katastrophenfall sei bis Dienstagmorgen verlängert worden.
Mit rund 270 Hektar betroffener Fläche handelt es sich laut MDR um den größten Waldbrand in Thüringen seit mindestens 30 Jahren. Wo einst mächtige Bäume standen, sind nun nur noch verkohlte Stumpfe zu sehen. Fachleute gehen jedoch davon aus, dass sich das Gebiet wieder erholen kann.
Experten machen Hoffnung auf baldige Erholung
„Es ist manchmal erstaunlich, wie schnell die Natur sich solche Flächen wieder zurückerobert“, sagte Horst Sproßmann, Sprecher der Landesforstanstalt Thüringen Forst. Selbst wenn keine Eingriffe durch den Menschen erfolgten, könnten solche Areale abhängig von verschiedenen Faktoren innerhalb weniger Jahre wieder grün werden. Ob daraus aber ohne weiteres Zutun wieder ein Wald wie zuvor wird, sei eine andere Frage, sagte Sproßmann weiter.
Auch beim Naturschutzvereins Nabu Thüringen wird auf die natürliche Regenerationsfähigkeit verwiesen. „Die Natur kommt damit klar, das Wiederkommen von Pflanzen ist nicht das Problem“, sagte Silvester Tamás vom Nabu. Die Bodenvegetation werde sich erholen, solange es genügend Wasser gebe. „Ist das nicht der Fall, entwickelt sich gegebenenfalls eine eher Heide-artige Struktur“, schränkte Tamás ein.
Säuger und Vögel flüchten in andere Waldgebiete Feuer
Mit Blick auf die vom Feuer betroffenen Waldtiere, erklärten sowohl Sproßmann als auch Tamás, dass größere Säuger und Vögel in der Regel vor den Flammen ins nächste Forstgebiet fliehen. Nagetiere etwa und Insekten könnten in Erdgängen Schutz finden. Einige verbrennen oder ersticken demnach jedoch. Auch Jungtiere von Säugern und Vögeln kämen nicht immer glimpflich davon, sagte Tamás.
Entscheidend ist aus Sicht des Naturschützers, Wälder so zu gestalten, dass diese besser für die im Zuge des menschengemachten Klimawandels künftig häufiger zu erwartenden Waldbrände gewappnet seien. Gerade Laub-Mischwälder seien eher geeignet, mehr Wasser im Boden zu halten, als etwa Monokulturen aus Fichten.
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