Bio-Supermärkte: Kriterien für die Utopia-Bestenliste
Derzeit sind keine Siegel oder andere Qualitätsmerkmale für Bio-Supermärkte bekannt. Für die Aufnahme in die Utopia-Bestenliste Bio-Supermärkte gelten daher eher allgemeine Kriterien:
- Der Bio-Supermarkt positioniert sich ausdrücklich selbst aus Bio-Supermarkt.
- Der Bio-Supermarkt führt (nahezu) ausschliesslich Bio-Produkte.
Weil diese Liste leider nicht mehr praktikabel wäre, wenn wir jeden kleinen Bio-Laden aufnehmen würden, gilt des weiteren:
- Der Bio-Supermarkt besitzt hinreichend Marktrelevanz (überregionale Präsenz in mehreren Städten, mehr als zehn Filialen, …).
Unabhängig von dieser Liste raten wir daher jedem Verbraucher, auch die kleinen Bioläden in der Nähe zu frequentieren.
Der Biosupermarkt: die perfekte Lösung?
Naive Gruppierungen glauben noch irgendwelchen Latzhosen-Feindbildern aus der Mottenkiste der konservativen Medien, obwohl doch längst unübersehbar ist, dass „konventionelle“ (also: nicht-bio) Landwirtschaft viele Folgeschäden nach sich zieht, die uns teuer zu stehen kommen.
Doch moderne Bio-Supermärkte haben wenig bis nichts mit den Bio-Läden von einst zu tun. Das wiederum hat Vorteile wie Nachteile:
Pro Bio-Supermarkt
- Bio-Produkte sind überall verfügbar und können so „konventionelle“ Produkte aus nichtökologischer Landwirtschaft verdrängen.
- Die wachsende Zahl von Bio-Supermärkten macht das Thema ökologische Produkte beim Verbraucher weithin bekannt.
- Die Möglichkeit, via Bio-Supermarkt mehr Bio-Produkte verkaufen zu können, überzeugt Produzenten, das ein relevanter Bio-Markt existiert.
- Je mehr landwirtschaftliche Betriebe durch steigende Nachfrage auf Bio umstellen, desto besser für die Umwelt und damit auch für den Menschen.
Contra Bio-Supermarkt
- Bio-Supermärkte und Bio-Discounter folgen oft den schlechten Denkweisen, die sich schon in Supermärkten und Discountern etabliert hatten: Strategien wie „Egal was, solange es sich verkauft“ und „möglichst billig, egal wie und wo es produziert wurde“ sind aber nicht nachhaltig.
- Vor allem Verpackungen im Übermaß sind auch im Bio-Supermarkt und -Discounter die Regel, während sie im klassischen Bio-Laden eher die Ausnahme waren.
- Die Bio-Märkte verdrängen geradezu zwangsläufig klassische Bio-Läden; das ist deswegen bedauerlich, weil sich die inhabergeführten Bio-Läden ihren Kunden gewiß persönlicher verpflichtet fühlen als die anonymen Supermarktketten, in denen die Mitarbeiter eben nur Angestellte sind.
- Entsprechend mehren sich die Stimmen, die beklagen, das auch Arbeitsbedingungen und tarifliche Bezahlung in den Biosupermärkten sicher eher am Modell der Discounter als am Ideal einer fairen Entlohnung orientieren.
- Der Markt nimmt eine Gesamtgröße an, die es schwierig macht, „Bio“ weiterzuentwickeln, weil zu viele Stakeholder ein Beharrungsinteresse haben. Längst müssten beispielsweise die Regeln für Bio verbessert, die Latte höher gelegt, die regionale Herkunft berücksichtigt werden.
Nichtsdestotrotz sind Bio-Supermärkte die besseren Supermärkte und helfen dabei, Nachhaltigkeit in der Wirtschaft zu etablieren.
Weitere spannende Supermärkte
- Bei Sirplus könnt ihr „gerettete“ Lebensmittel im Laden kaufen (bislang nur in Berlin) oder nach Hause bestellen. Einige Produkte sind bio.
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