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Erste Euclid-Bilder sind „Revolution für die Astronomie“

Erste Euclid-Bilder sind "Revolution für die Astronomie"
Fotos: -/ATG/ESA/dpa - --/ESA/dpa

Noch nie zuvor konnte ein Teleskop so weit in das ferne Universum blicken, lautet das Resümee der europäische Raumfahrtagentur Esa. Die Sonde Euclid liefert beeindruckende Bilder.

Erste Bilder der europäischen Sonde Euclid gewähren einen detailreichen Einblick in den Weltraum. „Noch nie zuvor konnte ein Teleskop solche gestochen scharfen astronomischen Bilder über so einen großen Teil des Himmels aufnehmen und so weit in das ferne Universum blicken“, teilte die europäische Raumfahrtagentur Esa am Dienstag mit. Im europäischen Raumflugkontrollzentrum in Darmstadt und auf dem Weltraumgipfel in Sevilla zeigte sie erste Bilder der Sonde. Sie soll Daten zu Milliarden Galaxien sammeln, unter anderem für die Erforschung der Dunklen Materie und der Dunklen Energie.

Auf den Bildern ist etwa der Perseushaufen im Sternbild Perseus zu sehen. Das Bild ist laut Esa eine „Revolution für die Astronomie“. Es zeigt 1000 Galaxien des Haufens und mehr als 100.000 weiter entfernte Galaxien im Hintergrund. Viele dieser blassen Galaxien seien zuvor nicht zu sehen gewesen. Auch ein Bild des berühmten Pferdekopfnebels hat „Euclid“ aufgenommen.

„Wir haben noch nie solche astronomischen Bilder gesehen, mit so vielen Details“, zitierte die Esa den Euclid-Wissenschaftler René Laureijs. „Sie sind noch schöner und schärfer als wir hätten hoffen können und zeigen uns viele zuvor nicht sichtbare Elemente in gut bekannten Bereichen des nahen Universums.“

Euclid war Anfang Juli in den Weltraum gestartet

Die Sonde Euclid war Anfang Juli in den Weltraum gestartet. Herzstück ist ein hochauflösendes Teleskop, das mit zwei Kameras ausgestattet ist – eine für den sichtbaren Wellenlängenbereich und eine für den Nah-Infrarotbereich. Sie sollen die Bewegungen und Formen von Galaxien abbilden beziehungsweise dabei helfen, auf die Entfernung von Galaxien zu schließen.

Eine Aufnahme der europäischen Sonde Euclid zeigt die Spiralgalaxie IC 342 oder Caldwell 5.
Eine Aufnahme der europäischen Sonde Euclid zeigt die Spiralgalaxie IC 342 oder Caldwell 5. (Foto: --/ESA/dpa )

Die Esa will so einen Blick in die Vergangenheit des Universums werfen und dessen Entwicklung innerhalb der letzten zehn Milliarden Jahre erforschen. Insgesamt sollen Daten zu Milliarden Galaxien gesammelt werden und eine 3D-Karte des Alls mit der Zeit als Komponente entstehen.

„Diese exquisiten Euclid-Bilder zeigen, dass die Mission bereit ist zu helfen, Antworten auf eines der größten Mysterien der modernen Physik zu geben“, sagte die Wissenschaftsdirektorin der Esa, Carole Mundell.

Der Perseushaufen im Sternbild Perseus.
HANDOUT – 06.11.2023, —, –: Eine Aufnahme der europäischen Sonde «Euclid» zeigt den Perseushaufen im Sternbild Perseus. Erste Bilder der europäischen Sonde «Euclid» gewähren einen detailreichen Einblick in den Weltraum. (zu dpa: «Esa zeigt erste «Euclid»-Bilder – «Revolution für die Astronomie»») Foto: –/ESA/dpa – ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++ (Foto: --/ESA/dpa)

Wie die Materie im Weltall über riesige Entfernungen verteilt ist

Dunkle Materie und Dunkle Energie bilden zusammen einen extrem großen Anteil am Universum. Alle anderen bekannten Bestandteile wie die Galaxien machen lediglich etwa fünf Prozent aus. Bisher wissen Forscherinnen und Forscher aber nur wenig über die beiden Größen. Euclid soll der Esa zufolge die Form, Position und Bewegung der Galaxien detailliert aufzeichnen. Dies könne Aufschluss darüber geben, wie die Materie im Weltall über riesige Entfernungen verteilt ist und wie sich die Ausdehnung des Universums im Laufe der kosmischen Geschichte entwickelt hat. Daraus wiederum hoffen die Astronomen auf Eigenschaften der Dunklen Energie und der Dunklen Materie schließen zu können.

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