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Etikettenschwindel: Wo Waldheidelbeere draufsteht, ist oft etwas anderes drin

Heidelbeeren
Foto: CC0 / Pixabay - Tarmo Untinen

Behörden haben 70 Produkte mit der Bezeichnung „Waldheidelbeeren“ untersucht. Die Hälfte davon enthielt keine der angegebenen Beeren, sondern billigeren Ersatz. Der Schwindel findet vor allem bei Konserven statt.

Wo „Waldheidelbeeren“ draufsteht, sind oft gar keine Waldheidelbeeren drin. Das ist das Ergebnis von „Opson XIII“, einer von Europol koordinierten Operation zur Bekämpfung von Lebensmittelbetrug. In 50 Prozent der von deutschen Behörden untersuchten Proben, die als Waldheidelbeeren gekennzeichnet waren, steckten gar keine echten Waldheidelbeeren. Stattdessen wurden günstigere Arten verwendet, teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Mittwoch mit.

Vor allem bei Konserven wird getrickst

Insgesamt untersuchten Behörden aus acht deutschen Bundesländern 70 Proben von Produkten, die mit „Waldheidelbeeren“ gekennzeichnet waren. Es handelte sich bei den Produkten hauptsächlich um Konserven, aber auch tiefgekühlte und getrocknete Produkte standen auf dem Prüfstand. Die meisten davon waren aus dem Einzelhandel, einige Proben stammten aber auch aus dem Onlinehandel, von Großhändlern oder den Herstellern direkt.

Vom Etikettenschwindel betroffen sind hauptsächlich Konserven. Ganze 76 Prozent der analysierten Konserven enthielten andere Heidelbeerarten als angegeben. Auch bei den getrockneten Produkten aus dem Onlinehandel wurde eines als irreführend beurteilt. Die anderen Produktgruppen zeigten hingegen keine Auffälligkeiten.

Waldheidelbeeren teurer als Kulturheidelbeeren

Laut den Leitsätzen der Deutschen Lebensmittelbuchkommission für Obsterzeugnisse sollten Obstkonserven mit der Bezeichnung „Waldheidelbeeren“ ausschließlich aus Früchten der Waldheidelbeere (Vaccinium myrtillus L.) hergestellt werden. Dieser Aspekt ist für den Verbraucherschutz relevant, da Waldheidelbeeren in der Regel teurer sind als andere Heidelbeerarten, wie zum Beispiel Kulturheidelbeeren (Vaccinium corymbosum).

Über Opson

Die Operation Opson wird seit 2011 international durchgeführt, um Lebensmittelbetrug zu bekämpfen. Koordiniert werden die Aktionen von Europol. An Opson XIII beteiligten sich europaweit 29 Staaten mit verschiedenen Untersuchungsschwerpunkten. Deutschland ist seit 2015 jährlich an den Operationen beteiligt.

Quelle: BVL

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