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Karneval: „Schnitzel-Song“ provoziert Veganer:innen und Fleischesser:innen

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Screenshot: YouTube/ jotjupp, Foto: CC0 Public Domain - Pixabay/ Hans

Der „Schnitzel-Song“ sorgt zur Karnevalszeit in Köln für Aufruhr. Er handelt von Fleischkonsum – und erntet Beschwerden von allen Seiten. Die Sänger erklären, dass es ihnen ein Anliegen sei, dass weniger Fleisch gegessen werde.

Mit ihrem Song „Et letzte Schnitzel“ tritt das Sänger-Duo „Zwei Hillije“ im Kölner Kneipen-Wettbewerb „Loss mer singe“ an. Das Lied ist unter den Top 20, schreibt der WDR – führt aber auch zu Auseinandersetzungen. Der Grund: Es thematisiert Fleischkonsum.

Schnitzel-Song thematisiert Fleischkonsum

Das Lied „Et letzte Schnitzel“, gesungen von Bernd und Wolfgang Löhr, ist in Kölsch verfasst. Auf Hochdeutsch übersetzt lautet der Refrain:

 „Das letzte Schnitzel, das steht in meinem Stall. Ich passe gut darauf auf, denn gesetzt den Fall, dass Fleisch verboten wird, ist das meine Notration. Und alle meine Freunde kriegen dann eine große Portion.“

Beschwerden: „Man solle das Lied aus dem Contest nehmen“

Gegenüber dem WDR berichtet Interpret Löhr, dass der Schnitzel-Song nach dem Song-Contest zu einer Auseinandersetzung geführt habe „Da haben sich Veganer beschwert, man solle das Lied aus dem Contest nehmen, aber auch Fleischfresser, die das auch nicht toll fanden„, so der Sänger. Dass das Lied so stark polarisiere, haben die Sänger nicht gedacht, aber sie seien sich der Brisanz des Themas bewusst. Beide Interpreten erklärten, auch ihnen sei es ein Anliegen, dass der Fleischkonsum sinke.

Der Moderator von „Loss mer Singe“, Harald van Bonn, berichtet von einem weiteren Zwischenfall: Gegenüber Express erklärt er: „Ein Gast ist auf mich zugekommen und meinte, der Song verherrliche Fleischkonsum.“ Ein anderer Gast habe sich gestört gefühlt, weil er gerne weiter Fleisch essen wolle.

Reaktionen in sozialen Medien gemischt

Auf Twitter äußerten sich mehrere Leute zu dem Song und der Berichterstattung darüber: Einige sahen das Thema gelassen und prophezeiten, dass das Lied von alleine wieder verschwinde. Ein User wies auf das im Refrain angesprochene Fleischverbot hin: „Bis dahin sind das fiktive Schwein und seine Kinder und Kindeskinder längst eines natürlichen Todes gestorben.“

Andere äußerten sich kritisch. Ein User sah in dem Thema „Aufregung gegen Spaß und Freude im Karneval“, ein anderer „unnötige Hetze gegen alle Menschen die sich tierfrei ernähren“.

Kommt der Schnitzel-Song auf den Index?

Nicht alle Songs dürfen auf dem Kölner Karneval gespielt werden. Könnte der Song von „Zwei Hillije“ verboten werden? Der Präsident des Festkomitees des Kölner Karnevals lehnt laut WDR ab, den Schnitzel-Song auf den Index zu setzen. Er verwies auch die besondere Funktionen, welche der Kölner Karneval erfülle. Es gehe darum, der Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten, auch die Ernährung werde kritisch hinterfragt.

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