Bereits in jungen Jahren entwickelte der Friends-Star Matthew Perry ein Alkoholproblem. Jahrzehnte lang hielt ihn die Sucht im Griff. In seiner Autobiografie ist der Schauspieler schonungslos ehrlich mit sich selbst – und den Folgen seiner Erkrankung.
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Witzig, gut gelaunt und stets mit einem lockeren Spruch auf den Lippen – so präsentierte sich Matthew Perry in seiner Rolle als Chandler Bing in der Kult-Sitcom Friends. Die Erfolgsserie aus den USA feierte 1994 Premiere, erst Jahrzehnte später offenbarte Perry, unter einer schweren Alkohol-, Medikamenten- und Drogensucht zu leiden.
„Friends, Lovers and the Big Terrible Thing”
Nun hat der Schauspieler seine Autobiografie veröffentlicht, für die er auf Buch-Tour ist. In der Autobiografie berichtet Perry schonungslos über seine Erkrankung und das damit verbundene Leid, das sich auch am Set von Friends bemerkbar machte.
In der Biografie mit dem Titel „Friends, Lovers and the Big Terrible Thing” schreibt Perry, auf dem Höhepunkt seiner Sucht 55 Schmerztabletten am Tag genommen zu haben. Während Dreharbeiten zur Sitcom sei er durch Exzesse regelrecht benebelt gewesen. Auch Alkohol habe der heute 53-Jährige in rauen Mengen konsumiert.
Mit 34 Jahren steckte der Schauspieler „wirklich in Schwierigkeiten“
Bereits mit 24 Jahren, so Perry gegenüber dem People-Magazin, nahm sein problematisches Verhältnis zu Alkohol seinen Lauf. Damals befand er sich in den Castings zur Fernsehserie, zehn Jahre steckte der Schauspieler „wirklich in Schwierigkeiten“, wie er inzwischen sagt.
In einem Auszug aus seiner Biografie, den die Welt veröffentlich hat, schildert Perry, wie er noch mit 49 Jahren gegen seine Erkrankung ankämpfte. „Ich habe kein Problem damit, vor zwanzigtausend Menschen zu sprechen, aber lasst mich einen Abend auf der Couch vor dem Fernseher allein, und ich bekomme Angst. Angst vor mir selbst, vor meinen Gedanken, davor, dass mein Kopf mich dazu drängt, Drogen zu nehmen, wie schon so oft. Mein Kopf will mich umbringen, das weiß ich.“
Abstürze, Koma und Operationen
Nach Abstürzen, Koma und Operationen wegen eines Dickdarmbruchs hat Perry die Sucht inzwischen hinter sich gelassen, wie er sagt – dank Entzugstherapien. „Ich habe wahrscheinlich neun Millionen Dollar oder so ausgegeben, um nüchtern zu werden“, berichtete der 53-Jährige im Gespräch mit der New York Times.
Zwischenzeitig habe er „mehr über Drogensucht und Alkoholismus“ gewusst „als sämtliche Therapeuten und die meisten Ärzte“, die er in Einrichtungen auf dem Weg seiner Heilung kennengelernt hatte, so Perry in seinem Buch. Leider sei Selbsterkenntnis nicht alles. Der Schauspieler appelliert indirekt an Betroffene, sich professionelle Hilfe zu holen.
Wenn du Probleme mit oder Fragen zu Sucht sowie Drogen hast, wende dich an die bundesweite Sucht & Drogen Hotline.
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