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Für Tourist:innen wird es teurer: Hawaii führt Klimasteuer ein

Hawaii Klimasteuer
Foto: Soeren Stache/dpa

Ein Flammeninferno hatte 2023 Teile der Hawaii-Insel Maui zerstört. Der US-Bundesstaat will Urlauber:innen nun stärker zur Kasse bitten – mit einer Abgabe für Klimafolgen. Nicht alle überzeugt das.

Eine neue Klimasteuer für Tourist:innen auf Hawaii löst bei Hoteliers des Urlaubsparadieses Sorge ums Geschäft aus. Von 2026 an soll die neue Abgabe Projekte finanzieren, die die Natur schützen und den Klimawandel bekämpfen. „Als Inselkette kann Hawaii nicht auf die nächste Katastrophe warten, bevor wir Maßnahmen ergreifen. Wir müssen jetzt Widerstandskraft aufbauen“, schrieb der Gouverneur des US-Bundesstaats Hawaii, Josh Green, am Mittwoch (Ortszeit) auf der Plattform X. 

Hawaii sei der erste US-Bundesstaat, der eine solche Abgabe für Klimafolgen einführe, hatte zuvor das Büro des Gouverneurs mitgeteilt. Den Schätzungen zufolge werde die „Green Fee“ (Grüne Abgabe) jährlich fast 100 Millionen Dollar einbringen, umgerechnet rund 88 Millionen Euro. 

Erinnerungen an die Tragödie auf Maui

Die Steuer sei auch eine Reaktion auf die katastrophalen Waldbrände auf Maui vor rund zwei Jahren. Ein Flammeninferno hatte im August 2023 Teile der Insel zerstört. Mehr als 100 Menschen waren ums Leben gekommen. Der malerische Küstenort Lahaina im Westen Mauis war fast völlig abgebrannt. Wissenschaftler:innen warnen, dass der Klimawandel Extremwetterereignisse wie Stürme, Überschwemmungen und Brände wahrscheinlicher mache.

Wie viel Geld werden Tourist:innen auf Hawaii zahlen müssen? 

Konkret geht es um eine Erhöhung von 0,75 Prozent auf eine bereits existierende Steuer für Reisende, die vom 1. Januar 2026 an in Hotels oder Ferienwohnungen übernachten, berichtete «USA Today». Erstmals sollen auch Übernachtungen auf Kreuzfahrtschiffen besteuert werden. Bei einem Hotelpreis von 300 Dollar pro Nacht wären laut Zeitung 2,25 Dollar mehr pro Übernachtung fällig. Die Steuerlast für Hawaii-Besucher kommt damit laut Sender Hawaii News Now auf insgesamt etwa 19 Prozent – und gehöre damit zu den höchsten in den USA.

Hawaii-Hoteliers sind besorgt

„Ich mache mir große Sorgen, dass es für die Menschen, die nach Hawaii kommen, zu teuer wird“, zitierte der Sender den Präsidenten des Hotelverbandes Hawaii Hotel Alliance, Jerry Gibson. „Man muss diese Entscheidungen immer abwägen, und wir kommen sicherlich an einen Punkt, an dem wir wirklich vorsichtig sein und aufpassen müssen.“

Andererseits sagte Carl Bonham von der University of Hawaii dem Sender: „Eine kleine Änderung der Steuer auf Ihre Unterkunft ist wahrscheinlich nicht genug, um Sie dazu zu bringen, Hawaii als Reiseziel zu wechseln.“ Sie könne aber dazu führen, dass Tourist:innen weniger Geld für Restaurants oder Ausflüge ausgeben. Laut Angaben der Tourismusbehörde von Hawaii kamen 2023 insgesamt rund zehn Millionen Besucher.

Utopia.de meint: Hawaiis „Green Fee“ ist angemessen

Hawaii setzt mit der neuen Klimasteuer für Tourist:innen ein deutliches Zeichen: Wer das Paradies erleben will, muss sich künftig auch an dessen Schutz beteiligen. Angesichts der dramatischen Folgen der Klimakrise – zuletzt sichtbar bei den verheerenden Bränden auf Maui – wird es Zeit, dass auch der Massentourismus Verantwortung übernimmt. Die „Green Fee“ mag für Hoteliers und Besucher:innen eine zusätzliche Belastung sein, doch sie ist ein notwendiger Schritt, um die fragile Natur und die Lebensgrundlagen der Inseln langfristig zu sichern.

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