Um Weihnachten und Silvester soll es keine weiteren Bahnstreiks geben, versichert der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky. Doch ab dem 7. Januar ist es vorbei mit dem Frieden – dann sollen Streiks noch heftiger werden.
Die Lokführergewerkschaft GDL hat am Mittwoch erneut zum Warnstreik aufgerufen: Wie die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtet, wird am Donnerstagabend und am Freitag sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr die Arbeit niedergelegt.
GDL-Chef Claus Weselsky erklärte am Mittwoch bei MDR-Aktuell, dass es nach dem Bahnstreik am Donnerstag und Freitag bis zum Jahresende keine Warnstreiks mehr geben werde. Im Bayerischen Rundfunk schloss er Streiks auch bis zum 7. Januar aus: „Wir werden am 19. Dezember die Urabstimmung auszählen und in der ersten Januarwoche auch nicht streiken, aber danach werden die Streiks länger und intensiver“, so der GDL-Vorsitzende.
Die Gewerkschaft lässt derzeit per Urabstimmung über unbefristete Streiks abstimmen. Weselsky rechne mit einer Zustimmung von rund 90 Prozent, nötig wären 75 Prozent.
Aktueller Streik: Deutsche Bahn legt Notfall-Fahrplan vor
Der Ausstand der GDL beginnt am Donnerstag im Personenverkehr um 22.00 Uhr und im Güterverkehr bereits um 18.00 Uhr. Das Ende kündigte die Gewerkschaft für Freitag, 22.00 Uhr, an. Nicht nur Beschäftigte der Deutschen Bahn sind zum Streik aufgerufen, sondern auch Angestellte anderer Eisenbahnunternehmen, zum Beispiel Trandsdev, AKN, City-Bahn Chemnitz und der S-Bahn-Betriebe in Berlin und Hamburg. Vor allem am Freitagmorgen und -abend dürfte es für Pendler:innen und Schüler:innen schwierig werden, zur Arbeit bzw. Schule und wieder zurück zu kommen.
Die Deutsche Bahn hat inzwischen einen Notfall-Fahrplan vorgelegt. Er sieht vor, dass im Fernverkehr während des Streiks etwa jeder fünfte Zug fährt. Witterungsbedingt kann es allerdings zu Abweichungen kommen. Die Verbindungen sind auf bahn.de und in der App DB Navigator ab sofort abrufbar. Außerdem wurde unter 08000-996633 eine Streik-Rufnummer eingerichtet, unter der sich Fahrgäste über Verbindungen informieren können. Auch vor und nach dem Streik werden Einschränkungen erwartet.
Die GDL will mit der Aktion den Druck in der laufenden Tarifrunde mit der Deutschen Bahn erhöhen. Zuletzt bestreikte sie die Bahn am 15. und 16. November. Bei dieser 20-stündigen Arbeitsniederlegung fielen gut 80 Prozent der eigentlich vorgesehenen Fernverkehrsfahrten aus. Im Regionalverkehr waren die Auswirkungen in manchen Bundesländern noch deutlicher.
Verwendete Quellen: dpa, MDR-Aktuell, Bayrischer Rundfunk
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