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Geplatzter Aquadom: Gutachten rückt eine Ursache in den Fokus

AquaDom mit 1500 Fischen geplatzt: Wassermassen treten aus
Screenshot Twitter Dominique Pucini / Niklas Scheele

Vergangenes Jahr platzte der Aquadom in Berlin. Seitdem wird untersucht, was das 16 Meter hohe Aquarium zerstört hat. Nun wurde ein Gutachten vorgestellt – mit drei Schadenshypothesen.

Was brachte den Aquadom in Berlin zum Platzen? Diese Frage versucht nun ein Gutachten zu beantworten – rund ein Jahr nachdem sich das Unglück mit dem Riesenaquarium in einer Hotellobby ereignet hat. Utopia berichtete.

Vermutlich, so die Erkenntnis des Gutachtens, versagte eine Klebenaht. Außerdem seien Fehler bei einer Sanierung des Wasserbeckens gemacht worden, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Ingenieur Christian Bonten zufolge könne aber die entscheidende Ursache nicht endgültig geklärt werden.

Drei verschiedenen Hypothesen, warum der Aquadom platzte

„Wir haben keine eindeutigen Belege für die verschiedenen Schadenshypothesen“, wird der Experte zitiert. Drei solcher Hypothesen stehen nach wie vor im Raum.

Eine von ihnen betrifft eine Klebenaht an den Stellen des 16 Meter hohen Aquariums, an denen das Becken während des Baus zusammengesetzt wurde. Es könnte den Gutachter:innen zufolge aber auch möglich sein, dass der Aquadom bei seiner Instandsetzung zwischen 2019 und 2020 durch eine Kerbe im Sockel beschädigt worden ist. Die mögliche Folge: Risse im Becken.

Die dritte Schadenshypothese nimmt ebenfalls jene Sanierung in den Blick. Durch sie wurde das Becken vollständig entleert und möglicherweise zu spät wieder mit Wasser befüllt.

„Die Wand wurde im Übermaße ausgetrocknet“, erklärte Bonten. Dadurch könnten Spannungen im Acrylglas entstanden sein, die Risse verursachen oder begünstigen können. „Aus meiner Sicht ist das nicht fachmännisch gemacht worden“, sagt der Ingenieur.

Der Experte für Kunststoff hat gemeinsam mit anderen Expert:innen mehr als 700 Bruchstücke des Aquadoms untersucht. Eine absichtliche Beschädigung schloss man bereits im Sommer aus.

Als das Aquarium mit 1500 Fischen nahe des Alexanderplatzes am 16. Dezember platzte, ergossen sich eine Million Liter Wasser aus dem zerstörten Acrylglas-Zylinder bis auf die Straßen Berlins. Zwei Menschen wurden leicht verletzt, viele der Tiere starben.

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