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Gerstenkorn geht nicht weg? Es könnte Hautkrebs sein

Foto: CC0 / Pixabay - newarta

Weißer Hautkrebs am Augenlid ist nur schwer von einem Gerstenkorn zu unterscheiden. Wenn die auffällige Stelle wochenlang nicht verschwindet, sollten Betroffene ärztlichen Rat einholen.

Zur Hautkrebsvorsorge gehört mehr als seinen Körper auf besonders dunkle Muttermale zu untersuchen. Denn die sogenannten Melanome weisen nur auf schwarzen Hautkrebs hin. Häufiger tritt jedoch der weiße Hautkrebs auf, an dem laut der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) jedes Jahr rund 260.000 Menschen in Deutschland erkranken. Die weiße Variante hat zwar sehr gute Heilungsaussichten, allerdings gilt es auch hier, sie frühzeitig zu erkennen. Besonders tückisch: Manchmal treten Hauttumore an den Augenlidern auf und sehen zunächst aus wie harmlose Hagel- oder Gerstenkörner.

Der Bayerische Rundfunk (BR) etwa berichtet von einer Frau, die an ihrem rechten unteren Augenlid ein kleines Knötchen bemerkte. Sie habe es für ein Gerstenkorn gehalten und ihm zunächst keine große Beachtung geschenkt. Als sie nach einigen Wochen zur Augenärztin ging, lautete die Diagnose: Basalzellkarzinom (Basaliom), die häufigste Form von weißem Hautkrebs.

Operieren, bevor es zu spät ist

Zweimal wurde sie laut Bericht operiert, doch beide Male wuchs das Basaliom anschließend nach. In einer dritten OP musste dann ein Teil ihres Augenlids entfernt und durch ein Hauttransplantat ersetzt werden. Nur so konnte eine erneute Rückkehr des bösartigen Tumors verhindert werden.

Augenarzt und Lidchirurg Sebastian Ober erklärt im Gespräch mit dem BR: „Die Behandlung des weißen Hautkrebs, des Basalzellkarzinoms, ist deshalb so wichtig, weil die Metastasierung, das heißt die Streuung im Körper, bei dieser Tumorart extrem selten ist und eine Operation dann tatsächlich auch eine Heilung des Patienten bedeutet.“

Basaliom am Augenlid
Ein unscheinbarer Knoten am Augenlid könnte sich als Hautkrebs herausstellen. (Foto: Screenshot - Bayerischer Rundfunk / Frankenschau aktuell)

Patient:innen sollten jedoch nicht den Fehler machen, zu lange mit der Behandlung zu warten: „Weil der Tumor an Ort und Stelle wirklich aggressiv und bösartig ist und er alles, was in seine Reichweite kommt […] zerstört“, warnt Ober. Dies sei nicht nur auf das betroffene Lid begrenzt. Wenn man nichts dagegen tue, könne auch das Auge und der umgebene Knochen „komplett zerstört“ werden, so der Augenspezialist.

Was tun gegen weißen Hautkrebs?

Ober rät dazu, immer einen Augenarzt aufzusuchen, wenn sich ein Knötchen oder Pickel an einem Augenlid nicht innerhalb weniger Tage oder Wochen zurückbildet. Um Hautkrebs generell zu verhindern, empfiehlt er, im Sommer eine Sonnenbrille zu tragen und Sonnenmilch mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden.

Verwendete Quellen: BR, Deutsche Krebsgesellschaft

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