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Greta Thunberg fühlt sich „so glücklich wie niemals zuvor“

Greta Thunberg
Foto: Henning Kaiser/dpa

Inmitten der Klimakrise erklärt die Aktivistin Greta Thunberg, warum sie glücklicher ist, als jemals zuvor. Das Leben in Stockholm habe sie verändert und ihren Autismus bezeichnet sie nun als Stärke.

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg (19) hat einen seltenen Einblick in ihre Gefühlswelt gewährt. Im Interview mit dem Magazin Stern, das am Dienstag veröffentlicht wurde, sagte sie: „Manchmal kommt es mir selbst komisch vor, weil ich ja weiß, dass die Klimakrise viele Menschen depressiv macht. Ich aber bin so glücklich wie niemals zuvor. Vielleicht, weil ich einen Sinn spüre.“

Leben in Stockholm hat Thunberg verändert

Oft falle es ihr aber schwer, Entscheidungen zu treffen. „Manchmal werfe ich auch eine Münze oder frage Leute ohne Kontext: ja oder nein?“, sagte die Schwedin. „Das Spannende aber ist: Je größer die Entscheidungen, umso einfacher ist es. Was mir mehr Probleme macht, sind die kleinen Entscheidungen. Zum Beispiel, welche Socken ich morgens anziehen soll.“

Ihr Leben in einer Dreier-WG in Stockholm habe sie verändert, so Thunberg weiter. „Ich bin von jemandem, der nie spricht, zu jemandem geworden, der kaum noch die Klappe hält. Irgendwie will ich mittlerweile ständig Menschen um mich herum haben.“ In der restlichen Zeit puzzle und stricke sie gerne und „rede viel Unsinn“.

Autismus-Spektrum-Störung hilft Thunberg, „Bullshit“ zu durchschauen

Thunberg hat eine Form von Autismus, die sie selbst als eine Stärke bezeichnet. Durch das Syndrom, so sagt sie, habe sie den Mangel an Maßnahmen zum Erreichen der Klimaziele besser erkannt. Es werde stets beteuert, man sei noch nicht im Einklang mit dem Pariser Abkommen, aber mache zumindest kleine Schritte in die richtige Richtung, sagte Thunberg dem Magazin Elle in Großbritannien.

Doch das sei „Bullshit“, den sie dank ihrer Autismus-Spektrum-Störung leichter erkannt habe. „Manche mögen es so betrachten, dass wir uns anstrengen, aber ich sehe es so, dass wir vom reinen Minimum dessen, was wir tun sollten, noch weit entfernt sind„, sagte die 19-Jährige in einem Anfang Oktober erschienen Interview.

Gegenüber dem Stern äußerte Thunberg die Forderung an die Politik, Klimasünder:innen zur Verantwortung zu ziehen. Zu einem internationalen Klimagericht steht die Aktivistin wie folgt: „Wir müssen uns klar machen, (…) dass die wahre Verantwortung bei den Mächtigen liegt. Aus meiner Sicht müssen sie für das, was sie angerichtet haben, bezahlen.“

In der neusten Auflage aus dem Jahr 2022 des amerikanischen Diagnosemanuals für psychische Krankheiten „DSM-5“ wird aus medizinischen Gründen nicht mehr zwischen den unterschiedlichen Formen der Autismus-Subtypen unterschieden. Die Bezeichnung Asperger wird nicht mehr verwendet, stattdessen werden alle Ausprägungen in dem Begriff Autismus-Spektrum-Störung zusammengefasst.

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