Forschende haben die Auswirkungen von „allgegenwärtigen“ Insektengiften auf die männliche Fruchtbarkeit untersucht. Die Ergebnisse geben Anlass zur Sorge.
Männer, die bestimmten Insektiziden ausgesetzt sind, haben eine niedrigere Spermienkonzentration. Zu diesem Ergebnis kam eine Meta-Studie, die Mitte November in der Fachzeitschrift Environmental Health Perspectives veröffentlicht wurde. Konkret geht es um sogenannten Organophosphate und N-Methylcarbamate. Eine höhere Belastung mit diesen Schadstoffen stehe demnach im Zusammenhang mit einer geringeren Spermienproduktion.
Melissa Perry, Co-Autorin der Studie, berichtet gegenüber dem Guardian: „[Insektizide] werden hergestellt, um Dinge zu töten, und sind von Natur aus biologisch aktiv.“ Die Chemikalien scheinen auch das menschliche Hormonsystem zu beeinträchtigen, was sich laut Perry „direkt darauf auswirkt, wie viel und wie normal Sperma produziert wird“.
Insektizide sind „allgegenwärtig“
Für die Meta-Studie untersuchten die Forschenden 25 Studien zu Insektiziden, die in einem Zeitraum von 50 Jahren durchgeführt wurden. Dabei wurden Daten von rund 1.800 Männern ausgewertet.
Wie Perry gegenüber dem Guardian erklärt, sind Arbeiter in der Landwirtschaft den Schadstoffen am stärksten ausgesetzt. Doch ein Drittel der Studienteilnehmer sei vor allem durch Lebensmittel und andere Umweltfaktoren in Kontakt mit Organophosphaten und N-Methylcarbamaten geraten. Perrys Kollegin Lauren Ellis sagte in einer Mitteilung der George Mason University, die untersuchten Schadstoffe seien „in der Umwelt allgegenwärtig“.
Autorin der Studie fordert politisches Handeln
Perry fordert im Guardian: „Wir müssen nach politischen Lösungen suchen, die anerkennen, dass eine Gesundheitsbedrohung besteht.“ Die Exposition mit Insektiziden müsse verringert werden, damit Männer, die eine Familie planen, dies ohne Beeinträchtigung tun können.
Bis es soweit ist, sei der beste Weg sich zu schützen, Lebensmittel zu vermeiden, die typischerweise eine besonders hohe Pestizid-Belastung aufweisen. Welche dazu gehören, erfährst du in unserem Ratgeber zum „Dreckigen Dutzend“.
Verwendete Quellen: Environmental Health Perspectives, George Mason University, Guardian
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