Weltweit ächzen Menschen unter Extrem-Temperaturen. Der Arzt und Moderator Eckart von Hirschhausen warnt immer wieder vor den Folgen den Klimakrise. Es sei eine „gefährlich Illusion, dass wir uns anpassen können“.
Europa, die USA, der globale Süden: die Erde erwärmt sich und Menschen weltweit spüren die Folgen. Eine Hitzewelle jagt die nächste. Im Interview mit ntv spricht der Arzt und Moderator Eckart von Hirschhausen über die Klimakrise, die seiner Meinung nach auch als „Gesundheitskrise“ verstanden werden müsse.
Denn Hirschhausen zufolge ist das Gesundheitssystem in Deutschland unzureichend auf die steigenden Temperaturen vorbereitet. Hitze trifft, so der Tenor unter Mediziner:innen, zunächst Vorerkrankte.
Hirschhausen: „Jedes Fieberthermometer endet bei 42 Grad“
Allerdings, wendet Hirschhausen ein, nimmt mit der Zunahme an klimaschädlichen Treibhausgasen auch die Gefahr für gesunde Menschen zu. Hitze sei die „mit Abstand tödlichste Gefahr der Klimakrise“.
Der Arzt erklärt, wieso. Kein Mensch könne sich über die rein biologischen Grenzen hinwegsetzen. Das zeige sich eindrücklich an Fiebermessgeräten: „Jedes Fieberthermometer endet bei 42 Grad“, so Hirschhausen. Wird diese Schwelle überschritten, kommt es zum Tod – denn die Eiweiße im Körper fangen dann an zu gerinnen. Hirschhausen vergleicht das mit einem hart gekochten Ei: Ist das rohe Ei einmal gekocht, „verändern Proteine ihre Form“. „Und zwar für immer.“
„Und aus was besteht ein Ei?“, fragt der Mediziner rhetorisch. „Aus Wasser, Fett und Eiweiß – ähnlich wie unser Gehirn.“ Grundsätzlich steht das Gehirn bei Hitzestresse zunehmend unter Druck, die Wärme im Körper zu regulieren. Weitere Folgen sind zum Beispiel ein Hitzschlag oder ein Schlaganfall aufgrund eines Kreislaufzusammenbruchs.
„Gefährlich Illusion, dass wir uns anpassen können“
Es sei eine „gefährlich Illusion, dass wir uns anpassen können“, resümiert Hirschhausen kritisch. Umso wichtiger sei es, die Menschen – unter anderem mit einem vorbereiteten Gesundheitswesen – zu schützen.
Der Arzt schlägt klimaresiliente Bauweisen für Krankenhäuser und Pflegeinrichtungen vor. Schließlich sei es die inhärente Aufgabe des Gesundheitssystems, besonders vulnerable Gruppen zu schützen. Dazu zählten auch Schwangere oder Kinder. An erster Stelle aber müsse die Reduktion von Treibhausgasemissionen stehen, so Hirschhausen weiter. „Sommer war mal etwas, auf das man sich gefreut hat.“
Verwendete Quellen: ntv
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