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Hitzecheck: Deutsche Umwelthilfe kürt Vorzeigestädte – und Negativbeispiele

Hitze in Städten: DUH macht Hitzecheck
Foto: CC0/Unsplash/Fons Heijnsbroek

Welche deutschen Städte schützen Menschen vor der Hitze – und welche tun es nicht? Dieser Frage ist die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bei ihrem Hitzecheck nachgegangen. Das Ergebnis: 24 Städte erhalten eine „Rote Karte“, 82 eine gelbe und in 84 Städten gibt es für gelungenen Hitzeschutz die Grüne Karte.

Viel Beton, wenig grün: Sind Städte stark versiegelt, bieten sie im Sommer wenig Abkühlung für ihre Einwohner:innen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat darum 190 deutsche Städte mit mehr als 50.000 Einwohner:innen einem Hitze-Check unterzogen, wie sie in einer Mitteilung bekanntgab. Dabei wurden die Flächenversiegelung und die Begrünung der Städte betrachtet. Nach Angaben der DUH basiert die Analyse auf neuen Daten der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH.

Von den betrachteten Städten erhielten 24 eine Rote Karte für viele versiegelte Flächen und wenig grün, 82 bekamen die Gelbe und 84 die Grüne Karte. Einige Beispiele stachen dabei besonders hervor.

DUH nennt Positiv- und Negativbeispiele für Schutz vor Hitze

Diese Städte sind laut der DUH am stärksten versiegelt und bieten gleichzeitig wenig Grün. Für sie gab es die Rote Karte:

  • Ludwigshafen
  • Heilbronn
  • Regensburg
  • Worms
  • Mainz
  • Ludwigsburg
  • Ingolstadt

Stark versiegelt und stark begrünt oder wenig versiegelt und wenig begrünt – für entsprechende Städte verteilte die DUH die Gelbe Karte:

  • Sindelfingen
  • Kaiserslautern
  • Pulheim
  • Wilhelmshaven

Die Grüne Karte gab es für Städte mit viel Grün und wenig Versiegelung. Vorzeigebeispiele sind laut der DUH folgende Städte:

  • Detmold
  • Ratingen
  • Potsdam
  • Jena

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, betont: „In Zeiten der Klimakrise brauchen unsere Städte unversiegelte Böden zur Versickerung von Wasser und Grünflächen zur Kühlung.“ Wichtig sei allerdings auch, dass nicht nur Rasenflächen, sondern auch Bäume, Büsche und Wiesen in den Städten zu finden seien. Den anhaltenden Trend zu mehr Beton und weniger Grün finde sie daher „alarmierend“. Etwas daran zu ändern sei auch Aufgabe der Bundesregierung.

„Gesundheit ist untrennbar mit den klimatischen Umweltbedingungen verbunden“

Auch Frank Winkler, stellvertretender Leiter der vdek-Landesvertretung für das GKV-Bündnis für Gesundheit Baden-Württemberg, bemängelt die großflächige Versiegelung: „Gesundheit ist untrennbar mit den klimatischen Umweltbedingungen verbunden. Menschen brauchen Erholungsorte in ihrem engsten Lebensumfeld. Dazu braucht es in unseren Städten mehr Platz für Grünflächen, die für ein gutes Klima und saubere Luft sorgen.“ Besonders große Bäume sorgen somit laut der DUH für einen hohen Kühleffekt. „Baumlose Grünflächen haben einen etwa zwei- bis viermal geringeren Kühleffekt als baumbestandene Flächen“, heißt es in der Mitteilung.

So ging die DUH beim Hitzecheck vor

Als Bewertungsgrundlage für den Hitzecheck diente der durchschnittliche Anteil der Versiegelung an der Siedlungs- und Verkehrsfläche in deutschen Städten von 45 Prozent. Zu dieser Fläche zählen unter anderem Wohnhäuser, Straßen, Parks oder Friedhöfe. Lag der Anteil in einer Stadt bei mehr als 50 Prozent, bekam diese von der DUH die Rote Karte. Die Gelbe Karte gab es für 45 bis 50 Prozent Versiegelung, die Grüne Karte für einen Anteil unter 45 Prozent und somit unter dem bundesweiten Durchschnitt.

Wie gut die Städte die Bewohner:innen vor Hitze schützen sollte außerdem das „Grünvolumen“ zeigen. Dafür wurden Grünflächen mit klimaregulierendem Effekt betrachtet. „Ein durchschnittlich hoher Laubbaum hat ein Grünvolumen von etwa 3.400 Kubikmeter“, ordnet die DUH ein. Allerdings sei für die Gesamtbewertung die Flächenversiegelung stärker gewichtet worden als die Begrünung.

Verwendete Quelle: Deutsche Umwelthilfe

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