Bei der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 waren mehr als 190 Menschen ums Leben gekommen. Auch kürzlich war Deutschland erneut von extrem viel Regen betroffen. Fachleute fordern deshalb, die Bevölkerung besser für Katastrophen-Warnungen zu sensibilisieren.
Um die Bevölkerung besser für Katastrophen-Warnungen zu sensibilisieren, wäre nach Ansicht von Forscher:innen eine bundesweite Informationskampagne sinnvoll. Das geht aus dem Abschlussbericht eines Forschungsprojekts zur Hochwasser-Katastrophe 2021 hervor, den das Deutsche Komitee Katastrophenvorsorge (DKKV) in Bonn am Mittwoch veröffentlicht hat.
„Aus den vorliegenden Ergebnissen konnte eine Vielzahl an Verbesserungspotenzialen und Empfehlungen abgeleitet werden, die für die Praxis Relevanz haben, um zukünftig für ähnliche Gefahrenlagen besser vorbereitet zu sein„, sagt Jens Reinert vom Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft (IWW) der Uni Aachen.
Jahrhundertflut erforderte Aufarbeitung
Expert:innen des IWW und zahlreicher weiterer Einrichtungen haben zwei Jahre lang das Versagen der Warnsysteme und das Krisenmanagement bei der Jahrhundertflut untersucht und Handlungsempfehlungen daraus abgeleitet. Das Projekt wurde vom Bundesforschungsministerium gefördert.
So müssen nach Ansicht der Expert:innen meteorologische und hydrologische Daten besser aufbereitet werden, damit Behörden daraus eindeutige Maßnahmen ableiten könnten. Die Informationen müssten dann nachvollziehbar an die Bevölkerung kommuniziert werden. Um Kenntnisse über Warnsysteme und Warnstufen in der Bevölkerung zu verankern, empfehlen die Fachleute eine großangelegte Informationskampagne. Diese solle über die Medien laufen, aber auch die Schulen mit einbeziehen.
Auch Böden gilt es zu schützen
Bei der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 waren mehr als 190 Menschen ums Leben gekommen. Ganze Landstriche in Nordrhein-Westfalen (NRW) und Rheinland-Pfalz wurden verwüstet. Auch kürzlich waren große Teile in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, NRW, Sachsen-Anhalt und Hessen von extremen Regenfällen und Überschwemmungen betroffen. Utopia berichtete.
Durch Flächenversiegelungen, intensive Landwirtschaft und Klimawandel sind laut jüngstem Bodenatlas viele Böden in einem schlechten Zustand – Hochwasser kann deshalb eine Folge sein. Allein in der Europäischen Union gelten demzufolge mehr als 60 Prozent der Böden als geschädigt. Der Schutz der weltweiten Böden müsse deshalb stärker vorangetrieben werden, sagen die Expert:innen. Mehr Informationen:
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