Heizen mit Holz ist vor allem im vergangenen Jahr durch die Energiekrise beliebter geworden. Berliner:innen haben nun die Möglichkeit, sich zu schulen – per „Ofenführerschein“. Was es sonst noch beim Heizen mit Holz zu beachten gilt.
Mit dem „Berliner Ofenführerschein“ sollen Berliner:innen für eine klimaschonendere Holzverbrennung sensibilisiert werden. Zu Beginn der diesjährigen Heizperiode können sich Interessierte im Rahmen einer Online-Schulung Tipps für ein sparsames Heizen mit Kaminöfen holen, hieß es am Montag von der Umweltsenatsverwaltung. „So wird nicht nur Holz, sondern auch Geld gespart“, sagte Umweltsenatorin Manja Schreiner (CDU) laut Mitteilung.
Das Angebot ist Teil der berlinweiten Informationskampagne „Das Rein-Heiz-Gebot“ der Senatsverwaltung für Umwelt. Im Vordergrund stehen dabei eine Sensibilisierung für Luftverschmutzung durch Holzverbrennung und Holz als begrenzte Ressource.
Das hat es mit dem „Ofenführerschein“ auf sich
In der Hauptstadt werden demnach jährlich rund 115.000 Buchen in Kaminöfen zur Wärmeversorgung verbrannt. Das entspricht einem Sechstel der Waldfläche des Grunewalds. Bei der Verbrennung entstünden erhebliche Mengen an Luftschadstoffen und Treibhausgasen, die gesundheits- und klimaschädlich seien.
Für den „Berliner Ofenführerschein“ kann eine kostenlose 90-minütige Online-Schulung absolviert werden, die in Kooperation mit der Lernplattform Ofenakademie.de angeboten wird. Der Kurs wurde demnach vom Technologie- und Förderzentrum (TFZ) und dem Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) entwickelt.
Heizen mit Holz – generell sinnvoll?
Heizen mit Holz gilt als gemütlich, günstiger als Gas und nachhaltig. Holz wird in Deutschland als klimafreundlicher Brennstoff und erneuerbare Energie behandelt. Die Begründung: Das Kohlendioxid (CO2), das beim Verbrennen von Holz in die Atmosphäre gelangt, wird bei einer nachhaltigen Waldwirtschaft durch nachwachsende Bäume wieder gebunden. Doch das sei ein Irrtum, warnen Expert:innen. Außerdem birgt das Heizen mit Holz Gesundheitsgefahren.
Achim Dittler vom Institut für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mahnt: „Nichts verbrennt dreckiger und klimaschädlicher als Holz“. Bei der Holzverbrennung würden mehr Schadstoffe freigesetzt als bei der Verbrennung von Öl oder Gas, darunter Kohlenmonoxid, Stickoxide und Methan. Und die hochkonzentrierten Gase und gesundheitsschädlichen Feststoff-Emissionen wie etwa Ruß hätten verheerende Folgen für die Luftqualität. Zum Beispiel stehen Lungenkrebsfälle und weitere Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Probleme oder Diabetes in Zusammenhang mit Feinstaub.
Mehr Informationen zum Thema gibt es hier:
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?