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Klimaschutz: China auf dem Weg, Ziel früher als geplant zu erreichen

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Foto: CC0 Public Domain - Unsplash/ Alejandro Luengo, Zbynek Burival

China wird seine Ziele zum Ausbau erneuerbarer Energien voraussichtlich fünf Jahre früher als geplant erreichen. Klimaneutral und frei von fossilen Energieträgern ist das Land aber noch nicht.

China wird voraussichtlich im Jahr 2025 1200 Gigawatt Energie mithilfe von Wind und Solarenergie produzieren. Das berichtet die britische Tageszeitung The Guardian am Donnerstag. Damit wird das Land seine Energieziele für 2030 fünf Jahre früher als geplant erreichen, so die US-amerikanische NGO Global Energy Monitor.

China baut erneuerbare Energien aus

Den Berichten der NGO zufolge habe die Solarkapazität Chinas im ersten Quartal des Jahres einen Versorgungsmaßstab von 228 Gigawatt erreicht. Das sei mehr als der Rest der Welt zusammen. Die Installationen für die Erzeugung der Energie befinden sich in den nördlichen und nordwestlichen Provinzen (Shanxi, Xinjiang und Hebei). Außerdem identifizierte die NGO Solarparks, die noch 379 Gigawatt Kapazität zu der bereits bestehenden Kapazität hinzufügen würden. Diese Kapazität ist dreimal größer als die der USA und fast doppelt so groß wie die Europas.

Auch in den Kapazitäten für Windenergie hat China große Fortschritte gemacht. So kann das Land mit seinen On- und Offshore-Kapazitäten 310 Gigawatt Energie erzeugen – das ist dreimal so viel noch 2017. Und dazu kommen noch einmal 371 Gigawatt vor 2025 durch neue Projekte in der Inneren Mongolei, Xinjiang, Gansu und entlang der Küste. 

Dorothy Mei, eine der Projektkoordinatoren bei Global Energy Motors, sagte, dass die Daten sehr detailliert zeigten, wie hoch der Anstieg der Solar- und Windenergiekapazitäten Chinas sei. Die Daten bestätigen vorherige Berichte der chinesischen Regierung, die voraussagten, dass China seine Energie zu einem Drittel im Jahr 2030 aus erneuerbaren Energien beziehen könne. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 hat die Europäische Union rund 37,7 Prozent der öffentlichen Nettostromerzeugung durch erneuerbare Energien gedeckt, das geht aus Daten des Verbands Europäischer Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E) hervor.

Am Sonntag nahm China auf dem tibetischen Plateau außerdem den Betrieb des weltweit größten Hybrid-Solar-Wasserkraftwerks auf, das jährlich bis zu 2 Milliarden Kilowattstunden produziert. 

Klimaneutralität bis 2060 angestrebt

China möchte durch den Ausbau erneuerbarer Energien die eigenen im Jahr 2020 festgelegten CO2-Ziele erreichen. Das Land ist die zweitgrößte Volkswirtschaft weltweit und derzeit der größte Emittent von Treibhausgasen. Außerdem verbraucht das Land weltweit die Hälfte aller Kohle. Deswegen versprach der chinesische Präsident Xi Jinping im Jahr 2020, bis zum Jahr 2030 den Höhepunkt an CO2-Emissionen zu erreichen und bis 2060 CO2-neutral zu sein.

China treibt gleichzeitig die Entwicklung von neuen Energien im Land selbst an, indem es Forscher:innen mit hohen Summen fördert. Die Zentralregierung in Peking übt aber auch Druck auf die Regierungen der Provinzen und auf Energieunternehmen aus. 

Herausforderungen der chinesischen Energietransition

Auch in China stieß die Energiewende auf Hindernisse. In vergangenen Jahren haben beispielsweise Hitzewellen und Dürren Wasserkraftwerke gehemmt und damit Stromengpässe verursacht. Auch ein veraltetes Stromnetz und fehlende Flexibilität dabei, Energie zwischen Regionen zu transportieren, sorgten für Probleme. Die meisten erneuerbaren Energiekapazitäten sind nicht an die lokale Energieversorgung angeschlossen und werden häufig mit Kohlestrom gebündelt. Damit soll auch der Bedarf in Gebieten mit höherer Nachfrage gedeckt werden.

Außerdem wurde Anfang 2023 mehr Kohleenergie genehmigt als im gesamten Jahr 2021. Ein Forscher des Global Energy Monitor lobte gegenüber Guardian zwar die Fortschritte Chinas, aber mahnte gleichzeitig, dass Kohle immer noch die dominierende Energiequelle sei. Deshalb brauche das Land für eine sichere Energiezukunft weitere Fortschritte bei der Energiespeicherung und bei grünen Technologien. 

Verwendete Quellen: Guardian, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme /ENTSO-E

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