Leben im Grünen: Forschende entdecken, was das mit unseren Zellen macht Von Benjamin Hecht Kategorien: Gesundheit Stand: 12. Dezember 2023, 10:58 Uhr Foto: CC0 / Unsplash - Frenjamin Benklin Forschende haben den Effekt von grünen Wohngegenden auf die Zellalterung untersucht. Ihr Ergebnis deutet daraufhin, dass Menschen die im Grünen leben, langsamer altern. Allerdings spielen auch andere Faktoren eine Rolle. In einer neuen Studie, veröffentlicht im Fachmagazin Science of The Total Environment, hat ein internationales Forschungsteam die Auswirkungen grüner Wohngegenden auf menschliche Zellen untersucht. Dafür betrachteten sie die medizinischen Daten von rund 7800 US-Amerikaner:innen, die zwischen 1999 und 2002 erhoben wurden. Die Daten verknüpften die Wissenschaftler:innen mit den damaligen Adressen der jeweiligen Personen, um abschätzen zu können, wie viel Grünfläche sie in ihrer Wohnumgebung hatten. Das Ergebnis: Wer im Grünen lebte, hatte längere Telomere und alterte somit langsamer. Telomere: Der Schlüssel für ein langes Leben Telomere gelten als Schutzkappen an den Enden der Chromosomen. Mit jeder Zellteilung werden sie kürzer. In der Wissenschaft geht man folglich von folgendem Aspekt im Alterungsprozess aus: Je öfter sich eine Zelle teilt, desto kürzer wird das Telomer. Wenn Telomere so kurz werden, dass die von ihnen beschützten Gene geschädigt werden können, hören die Zellen auf sich zu teilen und zu erneuern. Deshalb gibt die Länge der Telomere einen Hinweis auf das biologische Alter eines Menschen. Im Gegensatz zum chronologischen Alter, das sich jedes Jahr um eins erhöht, beschreibt das biologische Alter, wie weit der tatsächliche Alterungsprozess eines Menschen bereits fortgeschritten ist. Die Max-Planck-Gesellschaft schreibt: „Von zwei Menschen mit gleichem chronologischen Alter hat also die Person mit kürzeren Telomeren ein erhöhtes Risiko, altersbedingte Krankheiten wie Alzheimer oder Krebs zu entwickeln, oder sogar eine kürzere Lebenserwartung.“ Warum grüne Gegenden den Telomeren gut tun Die Forschenden nennen eine Reihe von möglichen Gründen, warum sich grüne Wohngegenden positiv auf die Länge der Telomere auswirken könnten. So führten Parks, Gärten und Rasenflächen zu einer erhöhten körperlichen Aktivität, mehr sozialen Interaktionen, einer besseren mentalen Gesundheit und weniger Stress. Außerdem ist die Luft- und Lärmverschmutzung in grünen Nachbarschaften geringer, wie weitere Studien zeigen. Die Studienautor:innen machen jedoch eine Einschränkung.: Demnach war der positive Effekt der Grünflächen auf die Telomere nur dann zu beobachten, wenn andere sozioökonomische Einflüsse und Umweltfaktoren bei der Analyse ignoriert wurden. Andere Umweltfaktoren lassen positiven Effekt verschwinden Es zeigte sich, dass etwa eine hohe Luftverschmutzung, das Leben in einem einkommensschwachem Viertel oder das Wohnen in einer Gegend, in der ethnische Minderheiten ausgegrenzt werden, den positiven Effekt zunichte machten. All diese Faktoren könnten laut den Wissenschaftler:innen Einfluss darauf haben, wie viel Stress eine Person im Alltag erlebt. Stress sei wiederum ein Faktor, der sich negativ auf die Länge der Telomere auswirkt. Als die Forschenden derartige negativen Umweltfaktoren mit in die Analyse einbezogen, hatte eine grüne Umgebung keine statistisch signifikante Auswirkung auf die Länge der Telomere. Die Wissenschaftler:innen schließen daraus, dass „das lokale Umfeld ein komplexer Mix aus Vorteilen und Nachteilen ist, der die Bewohner auf verschiedene Weisen beeinflusst“. Die Ergebnisse deuteten dennoch daraufhin, dass Grünflächen positive Auswirkungen auf den Alterungsprozess der Menschen haben. Es sei daher ratsam, noch mehr über begrünte Plätze und deren Verteilung in Städten nachzudenken, so das Fazit der Studie. Verwendete Quellen: Science of The Total Environment, Max-Planck-Gesellschaft Foto: CC0 / Pixabay / Shutterbug75 Wie bitte? Welternährungsorganisation empfiehlt leistungsstärkere Kühe Treibhausgase befeuern die Klimakrise, Menschen leiden. Die Welternährungsorganisation (FAO) sieht eine Möglichkeit, um gegenzusteuern, in „produktiveren Nutztieren“. Warum die UN-Organisation… Weiterlesen Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen. ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 33 1 Vielen Dank für deine Stimme! HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: