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Erste Stadt kippt das Deutschlandticket – ab 2024 nicht mehr überall gültig

Deutschlandticket 49-Euro-Ticket
Foto: Boris Roessler/dpa/dpa-tmn

Das Deutschlandticket soll eigentlich bundesweit gelten. Doch in der Kreisstadt Stendal müssen Busfahrende ab 2024 wieder zahlen. Kritik gibt es von den Grünen und Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin.

Der Stendaler Kreistag habe beschlossen, dass das Deutschlandticket ab Januar 2024 nicht mehr für Busse des Unternehmens Stendalbus gültig ist, berichtet der MDR und bezieht sich dabei auf die Tageszeitung Volksstimme. Ein bis April geplanter Zuschuss von 40.000 Euro, der das Ticket für die entsprechenden Buslinien finanzieren sollte, sei demnach mit Stimmen aus CDU, FDP und der Regionalpartei Pro Altmark abgelehnt worden.

Betroffen sind laut Bericht innerstädtische und Zubringerlinien, insgesamt sechs Buslinien innerhalb Stendals sowie 35 Linien im Landkreis. Demnach ist Stendal in Sachsen-Anhalt die erste deutsche Stadt, in der das 49-Euro-Ticket im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nicht mehr für alle Transportmittel gültig ist. Züge seien von der Entscheidung nicht betroffen, schreibt der MDR.

Änderung beim Deutschlandticket: „Zutiefst verwirrend“

Auf dem X-Kanal des Grünen-Kreisverbandes Altmark kritisiert deren Vorsitzender Christian Hauer die Entscheidung zum Deutschlandticket. Für Pendler:innen auf dem Weg zur Arbeit und Schüler:innen werde der Nahverkehr nun deutlich teurer und komplizierter. „Das ist zutiefst verwirrend und ein Schlag ins Gesicht für die Abonnent*innen“, schreibt Hauer.

Außerdem erklärt Hauer in dem Post, dass die einzigen beiden Kreistagsabgeordneten der Grünen nicht an der Sitzung teilnehmen konnten, in der der Beschluss getroffen wurde. Der Grünen-Politiker fordert: „Die Entscheidung muss revidiert und eine Finanzierung des Tickets auch in 2024 sichergestellt werden!“

Auch Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) kritisierte den Entschluss. „Dass es nun an vielleicht 40.000 Euro scheitern soll, ist für uns nicht nachvollziehbar“, sagte sie dem MDR. Schließlich hätten sich Sachsen-Anhalt und der Bund dazu bekannt, Defizite in der Finanzierung auszugleichen. Dies sei allen Kreisen bekannt. Die Entscheidung des Stendaler Kreistages werde vor allem die Bewohner:innen treffen, bedauert Hüskens.

Verwendete Quellen: MDR, Volksstimme, B’90/Grüne Altmark via X

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