Utopia Image

Nahrungsmittel weiterhin teuer: Wo die Preissprünge am gravierendsten sind

Aufgrund der anhaltenden Inflation bleiben die Lebensmittelpreise hoch.
Foto: CC0 / Pixabay / ccipeggy

Aufgrund der anhaltenden Inflation bleiben die Lebensmittelpreise hoch. Welche Produkte besonders betroffen sind.

Obwohl die Inflationsrate im August leicht sank, liegt sie aktuell immer noch bei 6,1 Prozent. Aufgrund der anhaltenden Inflation bleiben aber auch die Preise der meisten Lebensmittel auf einem hohen Niveau. 

Besonders spürbar sei der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln, berichtet die Tagesschau ausgehend von Daten des Statistischen Bundesamtes. Hiernach stiegen die Nahrungsmittelpreise zwischen Juli 2021 und Juli 2023 um ganze 27,2 Prozent. Diese Erhöhung übertreffe die allgemeine Inflation deutlich, heißt es weiter.

„In den letzten eineinhalb Jahren sind deutlich über 70 Prozent aller Produkte teurer geworden“, erklärt Sven Reuter, Geschäftsführer der „Great Value Group“ und Erfinder der Preisvergleich-App „Smhaggle“ gegenüber der Tagesschau.

Stärkster Preisanstieg für ein Produkt: 47 Prozent innerhalb von zwei Jahren

Bei „Smhaggle“ können Nutzer:innen ihren Kassenbon vom letzten Einkauf als Foto hochladen. So sollen sie beim nächsten Einkauf einen Überblick darüber erhalten, welche Produkte aktuell vergleichsweise günstig oder teuer sind. Aber auch für Reuter lässt sich auf diese Weise die Entwicklung von Lebensmittelpreisen über einen längeren Zeitraum überblicken.

Gegenüber der Tagesschau erklärt er: Manche Produkte kosteten ohne nachvollziehbare Gründe plötzlich erheblich mehr, während andere Produkte sogar günstiger würden und wiederum andere regelrechte Preissprünge erlebten.

So etwa beim Frischkäse der Marke Philadelphia. Im August 2021 lag der Preis hierfür bei 1,49 Euro und blieb bis Anfang 2022 gleich. Anschließend stieg er auf 1,85 Euro und zuletzt sogar auf 2,19 Euro – insgesamt ist das ein Preisanstieg von 47 Prozent.

Diese Teuerung stehe im Gegensatz zu anderen Milchprodukten wie etwa Butter, die günstiger wurden, merkt Reuter an. Gemeint ist der deutschlandweit vorherrschende Regalpreis – regional und in den vom Handel geführten Märkten könnten die Preise durchaus variieren, erklärt er der Tagesschau weiter.

Die Preise folgender Produkte stiegen oder schwankten stark

Stark gestiegen sind laut Tagesschau auch die Preise für Tiefkühlprodukte wie etwa Pizza. Während der Hersteller Dr. Oetker seine „Ristorante Pizza Salami“ nach mehreren Preiserhöhungen aktuell auf 3,49 Euro bepreist, kostet eine „Steinofen-Pizza“-Salami beim Konkurrenz-Hersteller Wagner 3,39 Euro. Insgesamt ist das ein Preisanstieg von 29,7, beziehungsweise 36,1 Prozentzwischen August 2021 und August 2023.

Aber auch Fischstäbchen haben eine Preiserhöhung erfahren: Bis Januar 2022 kostete etwa das Produkt der Marke Iglo noch 3,49 Euro. Danach gab es laut Reuter einen Preissprung auf 4,89 Euro. Im August 2023 fiel ihr Preis dann wieder auf 3,99 Euro. Das entspricht einem Anstieg von 40,1 Prozent – gefolgt von einem Rückgang von 18,4 Prozent. Vom ersten bis zum letzten Preis liegt die Erhöhung noch bei 14,3 Prozent.

Lange Zeit stabil blieb dagegen der Preis der Nuss-Nougat-Creme Nutella. Erst zuletzt stieg er um 10 Prozent auf 3,29 Euro. 2021 kostete ein Glas noch 2,99 Euro. Nutella hat sich deutlich verteuert, doch laut Reuter blieb ihr Preisanstieg unterhalb der Inflationsrate.

Nicht nur Nahrungsmittel teurer

Haushaltsprodukte wie Reinigungsmittel schwankten nach Tagesschau-Angaben infolge der anhaltenden Inflation stark. So zum Beispiel auch das Spülmittel Pril. Sein Preis pendelte konstant zwischen 1,25 Euro und 1,85 Euro.

Nach anfänglich niedrigen Preisen seien während der Energiekrise für viele Produkte Erhöhungen gefolgt, stellt Reuter fest. Man habe versucht, das Maximum zu erzielen – irgendwann aber gesehen, dass es Kaufzurückhaltung gab, weil Wettbewerber nicht mitzogen.

„Daraufhin sind die Preise wieder gesenkt worden, um jetzt wieder den Preis nach oben hin anzupassen und einen deutlich höheren Preis zu verlangen – vielleicht auch zu etablieren und nachhaltig Geschäfte zu machen“, erläutert er gegenüber der Tagesschau.

Preiserhöhungen Resultat veränderter Marktbedingungen?

Reuter zufolge beobachteten die Unternehmen und Händler:innen den Markt und die Konkurrenz genau: „Sicherlich sind die Rahmenbedingungen nicht teurer geworden, sondern da wird der Hersteller wahrscheinlich gesagt haben: Wenn der Hersteller den Preis verlangen kann, dann können wir den auch verlangen“, zitiert ihn die Tagesschau.

Beide Unternehmen geben auf Anfrage der Tagesschau andere Gründe für die Preiserhöhung ihrer Produkte an. Darunter etwa höhere Kosten sowie veränderte Marktbedingungen.

Seitens des Einzelhandelsunternehmens Kaufland heißt es, die Preisgestaltung einzelner Produkte orientiere sich „nicht nur an Rohstoffpreisen, sondern auch an der jeweiligen Marktsituation beziehungsweise am Wettbewerb sowie an Angebot und Nachfrage„.

Verwendete Quelle: Tagesschau

Hier weiterlesen auf Utopia.de:

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.

War dieser Artikel interessant?

Vielen Dank für deine Stimme!