Indien meldet mehr als 1000 Neuinfektionen mit der Corona-Variante XBB.1.16 an einem Tag. Expert:innen beobachten das mit Sorge, wenngleich kein Grund zur Panik besteht. Bei der Variante, die Arcturus genannt wird, handelt es sich um eine sogenannte Rekombinante zweier Untervarianten von Omikron. Auch andere Länder wie Deutschland sind von Arcturus betroffen.
Grund zur Panik gibt es nicht, allerdings sollte die neue Corona-Variante Arcturus einem WHO-Experten zufolge genau beobachtet werden. Vipin Vashishtha, Kinderarzt, Forscher am Mangla Hospital and Research Center im indischen Bijnor und Mitglied der WHO-Vakzin-Gruppe, warnte in einem Tweet: „Alle Augen sollten auf Indien gerichtet sein!“
Denn dort verbreitet sich derzeit eine neu Kombination zweier Untervarianten (Rekombinante) von Omikron namens XBB.1.16, die auch als Arcturus bezeichnet wird.
Experte korrigiert bisherigen Tweet
Für Experte Vashishtha war die Ausbreitung zunächst ein Grund zu großer Sorge, wie er am 18. März auf Twitter erklärte: „Wenn es XBB.1.16 alias Arcturus gelingen könnte, die ‚robuste‘ Bevölkerungsimmunität von Indern zu durchbrechen, die dem Ansturm von Varianten wie BA.2.75, BA.5, BQs, XBB.1.5 erfolgreich widerstanden haben, dann muss sich die ganze Welt ernsthaft Sorgen machen!“ Inzwischen ist der Tweet nicht mehr aufrufbar; stattdessen korrigierte Vashishtha seine Aussage dahingehend, dass in Indien die erlangte Immunität durch die Variante BA.2 einen „gewissen Schutz“ vor Arcturus geben könnte. Sicher könne man sich aber seinen Ausführungen zufolge nicht sein,
Arcturus: Fälle in Indien, den USA und auch Deutschland
Fest steht, dass binnen 14 Tagen die Fallzahlen in ganz Indien um 281 Prozent gestiegen sind. Mitte März wurden laut India Times mehr als 1000 neue Infektionen an einem Tag gemeldet. Zuvor belief sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen bei rund 300. Arcturus soll Vashishtha zufolge leicht übertragbar sein; neben Indien seien die meisten Fälle in den USA, Brunei, Singapur und dem Vereinigten Königreich bekannt, schreibt der Experte.
Laut einem aktuellen Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die XBB-Familie die zuvor dominanten Omikron-Untervarianten BA.5 und BA.2 weltweit größtenteils verdrängt. Die Bezeichnung XBB bedeutet, dass es sich um eine Rekombinante von Omikron handelt. Ihre Prävalenz – also die gesamte Anzahl an Krankheitsfällen – bauen die XBB-Varianten demzufolge noch aus. In Deutschland gab es bislang einen Fall von XBB.1.16 in Bayern und einen Fall in. Baden-Württemberg.
Bislang keine Belege für schwerere Verläufe
Belastbare Hinweise auf schwerere Verläufe oder zunehmende Hospitalisierungsraten durch Arcturus gibt es derzeit nicht. So auch nicht in Indien, wie der indische Nachrichtensender NDTV berichtet. Das sich das aber doch noch ändern könnte, beschäftigt die Expert:innen. Vashishtha etwa verweist auf leicht gestiegene Krankenhausaufenthalte in Singapur Anfang März durch XBB.1.16.
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