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Neue Debitkarten bringen Kund:innen in Bedrängnis

Visa und Mastercard: Neue Debitkarten bringen Kund:innen in Bedrängnis
Foto: Unsplash / Blake Wisz

Im Hotel, im Ausland oder an der Ladenkasse: Kund:innen melden Schwierigkeiten bei der Benutzung der neuen Debitkarte von Visa und Mastercard. Was die Verbraucherzentrale dazu sagt – und wie Mastercard reagiert.

Besitzer:innen der sogenannten Debitkarte von Visa und Mastercard haben nach Angaben von Verbraucherschützer:innen zahlreiche Probleme bei der Akzeptanz der Zahlungskarten gemeldet. Vor allem in Geschäften innerhalb Deutschlands, im Hotel, im Ausland oder um Bargeld an der Ladenkasse zu erhalten, seien die neuen Debitkarten mitunter nicht akzeptiert worden, sagte Ramona Pop, Vorständin bei der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), am Montag in Berlin.

Debitkarten-Besitzer:innen hätten zudem Akzeptanzprobleme bei Behörden, in Kliniken, im Online-Handel oder dem TÜV geschildert. Außerdem bemängelten Kund:innen fehlende Funktionalitäten wie eine Altersverifikation, die Einsatzmöglichkeit für das ChipTAN-Verfahren oder die Option, Türen zu SB-Bereichen bei Banken zu öffnen.

1745 „Problemschilderungen“

Immer mehr Banken führen die Debitkarte der US-Konzerne Visa und Mastercard als Standardprodukt ein, die oft als Ersatz für die Girocard (früher: EC-Karte) dienen soll. Nach Angaben des VZBV gingen nach einem Verbraucheraufruf 1745 „Problemschilderungen“ ein. Zuvor hatte der Spiegel darüber berichtet.

Die geschilderten Probleme gehen nach Ansicht des VZBV zum Teil auch auf schlechte oder unzureichende Informationen der herausgebenden Banken zurück. Die Problemschilderungen „stehen im absoluten Widerspruch zu den mitunter blumigen Versprechen der Banken, wonach die Debitkarten von Visa oder Mastercard die Funktionen von Giro- und Kreditkarte vereinen würden“, sagte Pop.

Mastercard: „Akzeptanzlücken“ nicht nachzuvollziehen

Visa verweist nach Darstellung des Spiegels darauf, dass man die Akzeptanz in Deutschland stark gesteigert habe. Sie liege auf Augenhöhe mit nationalen Zahlungssystemen. Bei Mastercard heißt es demnach, man könne die „Akzeptanzlücken“ nicht nachvollziehen. Man arbeite daran, dass die Karten „auch von den wenigen verbliebenen Klein- und Kleinsthändlern in Deutschland akzeptiert werden“.

Die Sparkassen betonten, dass sie ihren Kundinnen und Kunden weiter eine Girocard anböten und diese mit einer Debitkarte von Mastercard und Visa kombinierten. „Anders als viele Wettbewerber haben wir die Girocard nicht durch Debitkarten von Mastercard und Visa ersetzt, sondern packen einfach beide Zahlverfahren auf eine Karte“, hieß es beim Sparkassenverband DSGV. Damit könnten Kund:innen weiterhin überall bezahlen – also auch in Behörden, in kleineren Läden und überall dort, wo wirklich nur die Girocard akzeptiert werde.

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