Was hilft, um gesund zu altern? Diese Frage hat eine nun in Japan veröffentlichte Studie gestellt – und sieht soziale Kontakte als wichtigen Faktor.
Eine gesunde Ernährung, genügend Schlaf und ausreichend Bewegung sind Aspekte, die nicht nur zu einer gesünderen Lebensweise beitragen, sondern auch zu einer höheren Lebenserwartung und Gesundheit im Alter führen.
Mit fortschreitendem Alter wird es jedoch oft schwerer, neue Beziehungen aufzubauen und Kontakte zu pflegen. Dennoch ist soziales Miteinander wichtig für die psychische Gesundheit – und wirkt sich zudem auf Wohlbefinden im Alter aus, wie eine kürzlich in Japan veröffentlichten Studie feststellt. Die Tagesschau und der SWR berichteten.
Im Zentrum der Studie der Osaka Metropolitan University stand demnach die Frage, welche Faktoren der Lebensführung den Beginn von Gebrechlichkeit verzögern können. Hierzu begleiteten die Forschenden Personen aus Osaka, die älter als 65 Jahren sind und sich im Übergang zu einem leichten Pflegestadium befanden. Die Wissenschaftler:innen ordneten ihre potenzielle Gebrechlichkeit daraufhin im Verlauf von fünf Jahren ein.
Miteinander mindert Risiko für Gebrechlichkeit
Während ein Teil der Studienteilnehmer:innen gemeinschaftliche Tagesangebote besuchte, verfügte der andere Teil über einen persönlichen Assistenzdienst, der sie Zuhause besuchte und ihnen bei der Erfüllung alltäglicher Aufgaben half.
Das Ergebnis der Untersuchung: Persönliche Assistenzdienste schafften es nicht, das Stadium der Alterns der Studienteilnehmer:innen zu beeinflussen oder gar zu verzögern – soziale Tagesangebote dagegen konnten das Risiko ihrer Gebrechlichkeit um bis zu 40 Prozent mindern, berichten SWR und Tagesschau.
„Wir empfehlen, aktiv herauszugehen, anstatt zu Hause zu bleiben“, erklärte Forscher Ayumi Kono, der an der Studie beteiligt war.
Während Assistenzdienste eine wichtige Unterstützung im Alltag darstellten, wirkten sich soziale Unternehmungen nachweislich positiv auf die Gesundheit der Studienteilnehmer:innen aus, erklärten die Wissenschaftler:innen weiter.
Es gibt allerdings auch einen weiteren Erklärungsansatz: Wer durch sozialen Anschluss oder soziale Kontakte aus dem Haus geht bewegt sich mehr.
Soziale Teilhabe grundlegend für Wohlbefinden
Bereits 2021 zeigte eine Auswertung derselben Daten, dass soziale Teilhabe gesundes Altern fördert. Im Rahmen dieser Studie wurde auch deutlich, dass sie über verschiedene Arten des Engagements und der sozialen Teilhabe erreicht werden könne – von Nachbarschaftsaktivitäten über Ehrenämter bis zu diversen Hobbies.
Feststeht: Grundlegend haben soziale Kontakte einen großen Einfluss auf die mentale Verfassung von Menschen. So hat laut Berichten eine Londoner Langzeitstudie gezeigt, dass häufige soziale Kontakte im Alter ab 60 Jahren eine Demenz verzögern oder sogar verhindern können. Einsamkeit und ein Mangel an sozialen Beziehungen könnten dagegen auf Dauer sogar krank machen, stellten die Forschenden fest.
Cornelia Mahler, Pflegewissenschaftlerin an der Universität Tübingen, verdeutlicht gegenüber Tagesschau und SWR: „Nicht nur soziale Kontakte sind für die Gesundheit sehr wichtig. Es ist auch die soziale Teilhabe, die in allen Lebensphasen eine hohe Bedeutung für die Gesundheit hat.“
Vor allem für ältere Personen sei es deshalb wichtig, einen Grund zu haben, aus dem Haus zu gehen. Soziales Miteinander hat also Auswirkungen auf das menschliche Wohlbefinden – auch und vor allem in einem fortgeschrittenen Alter.
Verwendete Quelle: Tagesschau, SWR, Studie der Osaka Metropolitan University
Hier weiterlesen auf Utopia.de:
- Psychohygiene: So kannst du deine seelische Gesundheit verbessern
- 8 Gesundheits-Ziele – und wie du sie erreichst
- Im Alter geistig fit bleiben: „Ab 30 sollte man drei Dinge beachten“
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?