Orkantief wütet in Frankreich und England: Nun Warnung für Deutschland

Der Deutsche Wetterdienst hat Warnungen für die Nord- und Ostseeküste ausgesprochen. Das Orkantief Ciarán, welches bereits Westeuropa erreicht hat, wirkt sich nun auch in Deutschland aus.

Das Orkantief „Ciarán“ hat in der Nacht zum Donnerstag im Westen Europas gewütet. Wie Medien übereinstimmend berichten, kam es am Donnerstagmorgen zu Stromausfällen in Frankreich, welche 1,2 Millionen Menschen betrafen. Auch der Zugverkehr wurde teilweise eingestellt. Windgeschwindigkeiten von knapp 200 Kilometern pro Stunde wurden registriert. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, gab es ein Todesopfer und vier Verletzte. Im Süden Englands bleiben Schulen geschlossen, auch hier kam es zu Stromausfällen. Meteorolog:innen warnten unter anderem vor umherfliegenden Trümmerteilen und umstürzenden Bäumen.

Nun soll sich das Tief auch auf den Norden Deutschlands auswirken. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine Sturmwarnung für Teile der Nordseeküste und eine Starkwindwarnung für Teile der Ostseeküste veröffentlicht.

Ciarán erreicht Deutschland: DWD veröffentlicht Warnungen

Wie der DWD in einer Warnung vom Mittwoch erklärt, wird das Windfeld von Ciarán am Donnerstag auch Deutschland erreichen, wenn auch in stark abgeschwächter Form. Trotzdem sei vor allem von der Nordsee bis ins Saarland mit Böen zwischen etwa 60 und 75 km/h zu rechnen. Im Bergland seien in exponierten Lagen auch bis 85 km/h möglich. Für Mittelgebirgsgipfel sowie an exponierten Küstenabschnitten der Nordsee und am Nordrand der Eifel rechnen die Meterolog:innen mit schweren Sturmböen bis 100 km/h. Böen bis Orkanstärke beschränken sich demnach auf den Brocken, den Feldberg im Schwarzwald und föhnbedingt eventuell auch auf hohe Alpengipfel.

Am Donnerstagmorgen gab der DWD erneut eine Sturmwarnung für Teile der Nordseeküste und eine Starkwindwarnung für Teile der Ostseeküste heraus. Ciarán ziehe demnach vom Ärmelkanal über England Richtung Nordsee. Zum Mittag würden Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 90 Kilometern pro Stunde erwartet, insbesondere Ostfriesland und Helgoland seien betroffen. An der Ostsee soll es von Flensburg bis Fehmarn und auf Rügen stärkere Windböen bis 50 km/h geben.

Am Rande des Tiefdruckkomplexes um Ciarán formt sich außerdem schon ein neues Sturmtief, welches in der Nacht zum Freitag erneut Orkanböen im Süden Frankreichs und in Spanien verursachen soll. Das prognostizierte der DWD ebenfalls bereits am Mittwoch. Am Samstag drohen an der französischen Atlantikküste demnach erneut Strumböen, wegen eines Sturmtiefs nahe den USA. Deutschland bleibt den Expert:innen zufolge vor solchen Entwicklungen verschont, hier werde es lediglich „wolkenreich, unbeständig und zeitweise windig bis stürmisch“.

Wie das Orkantief sich in Deutschland auswirkt

Wie mehrere Medien berichten, haben Ausläufer des Orkantiefs am Donnerstagmorgen unter anderem in Nordrhein-Westfalen Bäume auf Bahngleise geworfen, was zu Behinderungen im Bahnverkehr führte. Auch die Polizei im Märkischen Kreis berichtete auf X (ehemals Twitter) demnach von mehreren Einsätzen wegen umgestürzter Bäume und warnte vor umherfliegenden Gegenständen.

An der Nordsee beeinträchtigt das Sturmtief den Fährverkehr. So fallen beispielsweise Abfahrten der Schnellfähre „WattnExpress“ am Donnerstag und Freitag aus, wie die Schifffahrts- und Kurverwaltung der Insel mitteilt.

Wie die Tagesschau berichtet, forderte Ciarán im Harz bereits ein Todesopfer: Eine junge Frau wurde durch einen umstürzenden Baum getötet. Wegen des Windes fällt auch die Brockenbahn zwischen Schierke und dem Brocken aus, so die Harzer Schmalspurbahnen (HSB).

Verwendete Quellen: DWD (Warnung Mittwoch, Warnlagebericht Schleswig-Holstein, Warnlagebericht Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg) dpa, X/ Polizei NRW MK, Spiekeroog, Tagesschau, HSB