Selena Gomez gibt in einer neuen Doku von AppleTV Einblicke in ihre Bipolare Störung und Autoimmunerkrankung Lupus. Die Sängerin erklärt, warum sie ihren Umgang mit anderen Menschen bedauert – und warum es keine Schande ist, sich Hilfe zu holen.
Triggerwarnung: Der Artikel thematisiert Depression, Angststörung und Bipolare Störungen. Wenn du Bedenken hast, dass dich das Thema belasten könnte, überlege vorab, ob du den Artikel lesen möchtest.
Die neue Dokumentation „Selena Gomez: My Mind & Me“ gibt Einblicke in das Leben der US-Schauspielerin und Sängerin Selena Gomez. Darin spricht die heute 30-Jährige über ihren Umgang mit Depression, Angststörungen, ihrer Bipolaren Störung und der Autoimmunerkrankung Lupus. Der Film gibt einen sechsjährigen Abschnitt des Lebens der Sängerin wieder. Begleitet von Kameras ist Gomez in Alltagssituationen, Interviews, aber auch im Krankenhaus zu sehen. Die Apple TV+-Produktion erscheint am 4. November beim gleichnamigen Streaminganbieter.
Bipolare Störung: Hilfe suchen half der Sängerin
Im Jahr 2018 machte die Sängerin öffentlich, dass bei ihr eine Bipolare Störung diagnostiziert wurde. „Als ich es herausfand, spürte ich, wie eine große Last von mir genommen wurde“, sagte sie 2021 im Interview mit dem Magazin Elle. „Ich konnte tief durchatmen und sagen: Okay, das erklärt so viel.“ Menschen mit der manisch-depressiven Erkrankung leiden häufig an extremen Stimmungsschwankungen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen leben Betroffene mit extremem Emotionen, diese schwanken zwischen manisch heiter und depressiv.
Auch in der Apple TV-Doku spricht Gomez über ihre Bipolare Störung. Nach der Diagnose habe sie gedacht, ihr Leben sei zu Ende, so die Sängerin. Sie wollte nicht „gefangen“ sein in ihren Gedanken. Die Doku zeigt Gomez, wie sie 2019 im Bett sitzt und unter Tränen bedauert, dass die Erkrankungen ihren Umgang mit ihren Mitmenschen negativ beeinflusst habe. Gomez zeigt sich dankbar für ihre Familie und Freund:innen, da sie auf ihre krankheitsbedingten Wutausbrüche verständnisvoll reagiert hätten – anstatt die Sängerin wegzustoßen.
Wie wichtig es für die heute 30-jährige war, professionelle Hilfe zu bekommen, erklärt Gomez unter anderem während einer Rede beim „McLean Hospital’s Annual Dinner“. „So schön das Leben aussah, habe ich tief in mir gelitten“, erklärte die Sängerin damals, 2019. Ein Jahr zuvor habe sie emotional und mental so sehr gelitten, dass sie nicht mehr herausgehen konnte. „Ich habe Unterstützung gesucht und die Ärzte der Klinik konnten mir eine klare Diagnose geben.“ Nachdem sie endlich herausfand, wo ihre Angstzustände und die Depression herkamen, hat sie sich nach eigenen Aussagen der Situation stellen können und Hilfe angenommen. Das Resultat: „Ich bin glücklicher und gesünder und habe meine Emotionen und Gefühle stärker unter Kontrolle als jemals zuvor“, so Gomez.
Sie möchte ein Vorbild sein
Ihr Selbstwertgefühl soll laut der Sängerin gelitten haben, während sie aufwuchs. Bei einem Essen in Kenia im Jahr 2019 erklärte sie Freund:innen gegenüber, dass sie oft gedacht habe, nicht „gut genug“ zu sein. Dieses Gefühl habe sie sogar auf der Bühne gehabt. In der Menschenmenge vor ihr, so Gomez, habe sie sich stets eine Person eingebildet, von der sie angeblich abgelehnt werden würde. Dies habe sich nun aber durch mehr Selbstvertrauen geändert.
Gegen Ende der Doku wird die Sängerin in einem Interview zu ihren Zukunftsvisionen befragt. Der „ultimative Traum“ der 30-jährigen ist es demnach, das Leben anderer nachhaltig positiv zu beeinflussten – sei es durch einen ihrer Songs, Musik oder durch ihre Leidensgeschichte.
Autoimmunerkrankung Lupus
2016 erhielt Gomez aufgrund der Autoimmunerkrankung Lupus eine Nierentransplantation. Aufnahmen in der Doku zeigen, dass sie aber auch 2020 noch mit der Krankheit zu kämpfen hat. So berichtet sie weinend von Schmerzen am ganzen Körper und einer darauffolgenden Dialyse.
Die Erkrankung Lupus kann Entzündungen im Körper verursachen. Dabei produziert der Körper Antikörper, die sich, statt gegen einen Infekt, gegen die körpereigenen Zell- und Gewebestrukturen richten. Zu dem Symptomen gehören Haarausfall, epileptische Anfälle, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Nierenversagen und Erbrechen.
Gomez hat weltweit mehr als 210 Millionen Singles verkauft und über 45 Milliarden globale Streams erzielt. Für ihre erste rein spanische EP erhielt sie eine Grammy-Nominierung und für ihre Rolle in der Serie „Only Murders in the Building“, in der sie neben Steve Martin und Martin Short auftritt, wurde sie für den Emmy nominiert.
Wenn du dich psychisch belastet fühlst oder depressive Gedanken hast, wende dich an die Telefonseelsorge: Unter der Telefonnummer:
0800/1110111 oder 0800/1110222
Alternativ kannst du deren Chat-Angebot annehmen: online.telefonseelsorge.de
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