Der Feuerwerkshersteller Weco verpackte in einigen Knallbonbons frauenverachtende Sprüche. Viele Twitter-Nutzer:innen, unter anderem Musiker Jan Delay, äußerten auf der Plattform ihre Kritik und Ablehnung. Das Unternehmen hat sich nun dazu geäußert.
In Knallbonbons sind traditionell Ratschläge und Wünsche für das neue Jahr oder aber Witze verpackt. Die Firma Weco fiel dieses Silvester mit Inhalten auf, die Frauen eindeutig diskriminieren und sich über Gewalt lustig machen. Unter anderem der Musiker Jan Delay kritisierte die sexistischen Sprüchen auf Twitter. Der Kritik schlossen sich weitere Twitter-Nutzer:innen an.
Nun entschuldigte sich Weco laut Angaben der Deutschen Presse-Agentur. Diese Entschuldigung richtet sich an alle Personen, die sich von den Witzen beleidigt oder angegriffen gefühlt haben. Das Unternehmen bedaure, dass solche Sprüche in Umlauf gebracht worden seien. Die dargestellten Inhalten seien weder witzig noch geschmackvoll oder zeitgemäß, heißt es. „Diskriminierung lehnen wir in jeglicher Form ab“, so das Firmenstatement.
"Happy 1953" – Twitter-Kritik gegen frauenfeindliche Witze
In den Weco-Knallbonbons fanden sich Sprüche wie: „Warum gibt es in den Parkhäusern eigentlich Frauenparkplätze? – Damit die Frauen beim Parken nicht die Autos der Männer beschädigen.“ Musiker Jan Delay postete ein Foto dieses vermeintlichen Witzes auf Twitter. Dazu schrieb er, er sei sprachlos gewesen, als die Tochter des Gastgebers besagten Inhalt aus dem Knallbonbon vorgelesen habe.
Auf einem weiteren Foto eines Knallbonbon-Zettels ist zu lesen: „Wenn meine Frau anfängt zu singen, dann gehe ich immer raus, damit die Nachbarn sehen können, dass ich sie nicht schlage.“
Delay zeigt sich aufgrund der offensichtlichen Frauenfeindlichkeit empört. „Happy 1953“, kommentierte der Musiker.
Weitere Twitter-Nutzer:innen posteten Fotos von ähnlichen Sprüchen aus ihren Weco-Knallbonbons und äußerten ebenfalls Empörung.
Ähnliche Kritik schon vor fünf Jahren
Ähnliche Kritik gab es laut Weco bereits vor fünf Jahren. Damals seien alle Texte überarbeitet worden. Daraufhin habe das Unternehmen keine Knallbonbons mit frauenfeindlichen Sprüchen neu produziert. Laut Angaben des Herstellers kommt es jedoch vor, dass Knallbonbons aus früheren Produktionschargen von über fünf Jahren erst jetzt gekauft werden.
Schließlich verfallen Feuerwerksprodukte nicht und Produktionschargen werden gewöhnlich über mehrere Jahre hinweg verkauft. Dass früher produzierte Artikel erst jetzt in den Händen von Verbraucher:innen landen, könne Weco zufolge nicht zuletzt damit zusammenhängen, dass es 2020 und 2021 aufgrund der Corona-Pandemie keinen Feuerwerksverkauf gab.
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