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Städte und Gemeinden: Anpassung an Klimawandel nicht finanzierbar

Klimaanpssung
Foto: Florian Gaertner/dpa

Die Auswirkungen des Klimawandels werden spürbar. Dennoch fehlt es vielen Landkreisen und kreisfreien Städten an konkreten Anpassungskonzepten. Auch herrscht große Sorge um die Finanzierung.

Eine große Mehrheit der Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland rechnet mit einer Zunahme von Extremwettereignissen und befürchtet in diesem Zuge eine finanzielle Belastung. Das ergibt eine Befragung von Journalist:innen des Norddeutschen Rundfunks (NDR), des Bayerischen Rundfunks (BR), des Westdeutschen Rundfunks (WDR) und des Recherchezentrums Correctiv.

Zunehmende finanzielle Belastung erwartet

Das Recherche-Team hat bei allen Landkreisen und kreisfreien Städten für die Analyse angefragt. Teilgenommen haben 329 Verwaltungen, das sind etwa 82 Prozent. 96 Prozent der teilnehmenden Städte erwarten, bis 2050 vermehrt von Extremwetterereignissen wie Hitze, Dürre, Wassermangel, Starkregen oder Hochwasser betroffen zu sein.

Laut einer Pressemitteilung von Correcitv, die Utopia vorliegt, gab mehr als die Hälfte der befragten Verwaltungen an, dass sie die erforderlichen Maßnahmen zur Vorbeugung von Hitze in Zukunft vermutlich nicht finanzieren können. Jene Maßnahmen, die zur Anpassung an den Klimawandel schätzungsweise erforderlich sein werden. Ein Drittel geht davon aus, dass ein Teil der Maßnahmen finanzierbar sein wird.

Maßnahmen gegen Hitze und Dürre dürftig

Aus der Recherche der Journalist:innen geht hervor, dass bisher nur die Minderheit der Verwaltungen über explizite Anpassungskonzepte verfügt. In vielen Kreisen fehlt außerdem ein Überblick über Maßnahmen, die bereits existieren. Etwa ein Viertel der befragten Verwaltungen verfügt über ein Klimaanpassungskonzept. Bei 22 Prozent ist ein solches Konzept in Arbeit. Fast die Hälfte der befragten Ämter konnte kein Konzept vorweisen. Dabei fordern laut der Pressemitteilung Expert:innen frühzeitige Maßnahmen – etwa einen langfristigen Umbau der Städte.

Im Rahmen der Umfrage erfasste das Recherche-Team auch Maßnahmen zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels. 65 Prozent der Landkreise und kreisfreie Städte haben dürreresistente Baum- und Pflanzenarten angepflanzt. Zudem wurden 55 Prozent der Regionen durch Baumbegrünung und 48 Prozent durch Begrünung von Fassaden und Dächern gegen die zunehmende Hitze gewappnet. Die Richtlinien der Bundesregierung sehen bei der Umsetzung von Hitzeaktionsplänen jedoch noch weitere Maßnahmen zum Schutz vor Hitze vor.

Die Recherche ergibt, dass nur 14 Prozent der Landkreise und kreisfreien Städte über einen Hitzeaktionsplan verfügen. 36 Prozent von ihnen haben einen in Planung, der in den nächsten fünf Jahren fertiggestellt sein soll.

Utopia hat sich die Hitzemaßnahmen aller 16 Bundesländer auf Länderebene angeschaut. Das Ergebnis: Kaum ein Bundesland verfügt über einen Hitzeaktionsplan – auch sonst sind entsprechende Maßnahmen unterschiedlich weit ausgebaut.

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