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Starkregen: Wie man sich und Eigentum schützt

Starkregen: Wie man sich und Eigentum schützt
Foto: CC0 Public Domain - Unsplash/ Zane Lee

Der Sommer hat eine schlechte Seite: Unwetter, die Starkregen mit sich bringen. Wie man sich und das Haus etwa bei einer Gewitterwarnung vorbereitet.

Nicht jeder Starkregen endet in einer Katastrophe. Trotzdem fühlen sich vollgelaufene Keller und Wohnräume für die Betroffenen durchaus danach an. Kann man sich schnell davor schützen, wenn eine Unwetterwarnung Starkregen ankündigt?

Ja, größere Schäden lassen sich hiermit besser verhindern:

Das Haus von außen absichern

Sandsäcke vor Türen, Fenstern und Schächten schützen bei geringen Überschwemmungen der Straßen das Haus. Auch Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon zum Abdichten tun gute Dienste. Wirkungsvoller sind mobile Schutzwände, die ohne größere Vorlaufzeiten vor die Eingänge eines Gebäudes gesetzt werden können.

Die Verbraucherzentrale NRW rät bei Terrassen und Balkonen ohne eine gute Oberflächenneigung, die das Wasser ablaufen lässt, stets einen fertig befüllten Sandsack bereit zu halten, den man vor die Tür stellen kann.

Rückstauklappen kontrollieren

Bei allen Handgriffen, die man auf die Schnelle bei einer Wetterwarnung erledigen kann, muss man auch sagen: Die besten Maßnahmen gegen Überflutungen muss man installieren oder einbauen lassen. Dazu gehören vor allem Rückstauklappen. Sie verschließen die Wasserrohre von unten, sodass sich kein Abwasser aus der Kanalisation nach oben drücken kann.

Das passiert, wenn so viel mehr Regen fällt als die Straßenkanalisation aufnehmen kann. Daher sind Rückstauklappen mancherorts sogar vorgeschrieben.

Wichtig ist dann aber bei jeder Unwetterwarnung: Die Funktionsfähigkeit der Klappen überprüfen, rät das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

Problematische Stoffe vorrangig wegräumen

Auch wenn man sich verständlicherweise auf das konzentrieren möchte, was einem am Herzen liegt – etwa die geliebten Fotoalben zu retten – sollte man sich bei einer möglichen Starkregen-Warnung zuerst um Gefahrenpotenziale im Haus kümmern.

So sollte man in den besonders bedrohten Räumen alles herausräumen, was möglich ist. Das gilt besonders für gefährliche Stoffe und Chemikalien wie Benzin und Öl, Pflanzenschutzmittel, aber auch Farben, so das BBK. Diese sollten nicht ins Wasser gelangen, passiert das doch, muss die Feuerwehr zur Beseitigung anrücken.

Daher muss auch der Tank für Heizöl gegen Auftrieb gesichert sein. Notfalls sollte er an der Wand verankert oder mit Ballast beschwert werden.

Ein einfacher Tipp ist auch das grundsätzliche Umräumen des Kellers: Viele Gegenstände können ein paar Zentimeter Wasser durchaus überleben, dafür sollten sie nicht auf dem Boden, sondern auf höher gelegenen Regalen stehen. Das gilt auch für Elektrogeräte, die etwa auf Podesten stehen können.

Strom bei Starkregen abschalten

In den Räumen, die am ehesten geflutet werden können, sollten elektrische Geräte und auch die Heizung vom Stromnetz genommen werden. Wenn der Ernstfall eintritt, den Sicherungsschalter für das gesamte Haus umlegen. Denn wenn es durch Wasser zu einem Kurzschluss kommt, ist das später beim Aufräumen eine tödliche Gefahr, so die Initiative Elektro+, ein Zusammenschluss der Elektrobranche.

Gut zu wissen: Selbst Sicherungen, die normalerweise vor elektrischen Schlägen schützen, seien meistens nicht mehr wirksam, nachdem sie mit Wasser in Berührung gekommen sind.

Verstopfte Regenrinnen räumen

Verstopfte Regenrinnen und -rohre können für erhebliche Wasserschäden am Haus sorgen. Denn sind die Abflüsse verstopft, sucht sich das Wasser andere Wege und läuft dann oft auch ins Haus. Feuchte Wände und Schimmel seien die teuren Folgen, so die Expert:innen des Verbandes Privater Bauherren (VPB).

Sie raten insbesondere zum regelmäßigen Reinigen von Abwasserrohren auf dem Dach – sowohl die Regenrinnen und Fallrohre beim Satteldach als auch die innenliegenden Abflüsse auf dem Flachdachbungalow. Tipp der Verbraucherzentrale NRW: Dabei direkt Laubfanggitter einsetzen, die künftig viel Schmutz abhalten.

Notfallgepäck bereit halten

Es kann nicht schaden, Notgepäck mit den wichtigsten Dokumenten vorzubereiten. Grundsätzlich ist es auch sinnvoll, eine Liste des Eigentums zu erstellen, um der Versicherung Schäden später einfacher melden zu können.

Hilfreich sind Fotos vom Zustand des Gebäudes sowie der Einrichtung und – wenn noch vorhanden – Scans dazugehöriger Einkaufsbelege. Die Dateien können etwa in einem Online-Clouddienst gespeichert werden. Wer lieber Papierkopien behält, sollte diese idealerweise bei Verwandten oder Bekannten in anderen Orten lagern, damit sie bei einer Überflutung des Hauses nicht ebenfalls zerstört werden.

Was sich im Haus für den Ernstfall auch gut macht: Campingkocher, ein vom Stromnetz unabhängiges Radio, Taschenlampen mit Reservebatterien.

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