Bei den angekündigten Warnstreiks im Nahverkehr protestiert auch Fridays for Future unter dem Namen „Wir fahren zusammen“ mit Verdi. Warum die Klimabewegung sich Arbeiterprotesten anschließt.
Fridays for Future hält die von Verdi angekündigten Warnstreiks für einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der Klimakrise.
„Diese Streiks im öffentlichen Nahverkehr – das sind auch Klimastreiks“, sagte Darya Sotoodeh, Sprecherin von Fridays for Future Deutschland, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Berlin. „Der Ausbau des ÖPNV ist der entscheidende Faktor, damit Emissionen im Verkehrssektor sinken.“
Verdi hat für kommende Woche eine bundesweite Warnstreikwelle bei Bussen und Bahnen im Nahverkehr angekündigt. Wie die Gewerkschaft am Donnerstag in Berlin mitteilte, sind die Arbeitskämpfe im Zeitraum von Montag bis Samstag regional an unterschiedlichen Tagen geplant, mit dem Hauptstreiktag am Freitag, 1. März. Bayern ist als einziges Bundesland nicht betroffen.
Parallel zu den Warnstreiks organisiert Fridays For Future für den 1. März zahlreiche Demonstrationen gegen die Klimakrise.
Klima und Soziales gegeneinander ausgespielt?
Die Gewerkschaft Verdi verhandelt derzeit parallel in allen Bundesländern Tarifverträge. In den meisten Runden geht es vor allem um die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. Sotoodeh kritisierte: „Immer mehr Busse und Bahnen fallen aus, Fahrpläne werden gekürzt und ÖPNV-Beschäftigte verlassen reihenweise den Beruf, weil die Arbeitsbedingungen krank machen.“
Der für eine Verkehrswende notwendige Ausbau des Nahverkehrs sei nur mit besseren Arbeitsbedingungen möglich, sagte die Sprecherin der Klimabewegung. Man wolle nicht länger zulassen, dass Klima und Soziales gegeneinander ausgespielt würden.
Deswegen fordere Fridays for Future Investitionen von 100 Milliarden Euro in den Nahverkehr bis 2030. „Das ist das Geld, was es braucht, um den ÖPNV, wie es im Koalitionsvertrag steht, zu verdoppeln“, sagte Sotoodeh.
Verdi und Fridays For Future arbeiten bereits seit Sommer 2022 gelegentlich zusammen, unter anderem im Rahmen der Kampagne „Wir fahren zusammen“.
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