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Studie: Impfung senkt Risiko für Long Covid um 40 Prozent

Corona-Impfung
Foto: CC0 Public Domain - Unsplash/ Towfiqu barbhuiya

Über Long Covid ist bisher noch wenig bekannt – aber man kann sich schützen. Laut einer Metastudie senken Impfungen das Risiko, an Long Covid zu erkranken, um 40 Prozent. Außerdem haben die Forscher:innen Risikofaktoren identifiziert.

Forscher:innen haben Studien zu Long Covid ausgewertet und ihre Ergebnisse im Fachmagazin „Jama Internal Medicine“ veröffentlicht. Sie kommen zu dem Schluss, dass eine Impfung das Risiko, an Long Covid zu erkranken, um 40 Prozent senkt – wenn die Betroffenen zwei Dosen erhalten haben. Die Forscher:innen unterschieden dabei nicht zwischen Vektorimpfstoffen (z.B. von AstraZeneca) und mRNA-Impfstoffen (zum Beispiel von Biontech). Außerdem nennen sie identifizierte Risikogruppen. Die Auswertung gilt als bisher umfangreichste zu dem Thema.

Studie identifiziert Risikofaktoren für Long Covid – Impfen hilft

Für ihre Metastudie haben Kardiologe Vassilios Vassiliou von der University of East Anglia und sein Forschungsteam 3.363 Studien der Datenbanken MEDLINE und Embase gesichtet und 41 relevante Datensätze ausgewertet. Sie konzentrierten sich auf Studien, die die Risikofaktoren oder Variablen zur Vorhersage von Long-Covid-Erkrankungen bei Erwachsenen untersuchten. Diese basierten auf Daten von 860.783 Patient:innen.

Die Forscher:innen identifizierten diverse Risikofaktoren für Long Covid: „Insbesondere weibliches Geschlecht, höheres Alter [ab 40 Jahren], höherer BMI und Rauchen waren signifikant verbunden mit einem erhöhten Risiko für Symptome nach der akuten Phase der COVID-19-Infektion, die über drei Monate lang anhalten“, schreiben die Forscher:innen. Auch andere Faktoren wie Asthma, Typ-2-Diabetes, koronare Herzkrankheiten, Immunschwäche, Angstzustände und Depressionen scheinen das Risiko zu erhöhen. Auch wenn man so schwer an Corona erkrankt, dass ein Krankenhausaufenthalt oder eine Aufnahme auf der Intensivstation notwendig ist, kann das ebenfalls mit der Entwicklung von Long Covid verbunden sein.  

„Es war beruhigend zu sehen, dass geimpfte Personen im Vergleich zu ungeimpften Teilnehmern ein deutlich geringeres – fast halb so hohes – Risiko hatten, Long Covid zu entwickeln“, erklärt Vassiliou in einer Pressemitteilung der University of East Anglia. „Diese Ergebnisse sind wichtig, weil sie es uns ermöglichen, besser zu verstehen, wer Long Covid entwickeln kann, und auch den Nutzen der Impfung aufzeigen.“

Symptome sehr vielfältig

In Europa sind etwa 17 Millionen Menschen von Long Covid (auch Post Covid Condition) betroffen, schätzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie definiert die Krankheit als „das Fortbestehen oder die Entwicklung neuer Symptome drei Monate nach der ersten SARS-CoV-2-Infektion“. Die Symptome würden zudem mindestens 2 Monate lang anhalten und seien nicht anders zu erklären.

Laut WHO entwickeln 10 bis 20 Prozent der Menschen, die an SARS-CoV-2 erkranken, Long-Covid-Symptome. Eine britische Studie schätzt die Wahrscheinlichkeit für Long Covid nach einer Infektion mit dem Coronavirus auf circa 11 Prozent.

Zu den häufigsten Symptomen gehören laut WHO Müdigkeit, Kurzatmigkeit und kognitive Störungen. Doch können auch diverse andere auftreten. Vassiliou zählt zusätzlich zum Beispiel Husten, Herzklopfen, Kopf- und Brustschmerzen, Schlaflosigkeit, Schwindel, Angstzustände, Tinnitus und eine Art „Nebel“ im Gehirn auf. Die genauen Ursachen sind bislang unbekannt.

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