In Tokio soll ein Mann mit seinem Wagen in eine Gruppe Tauben gefahren sein. Die Polizei reagierte prompt. Nun steht der Taxifahrer in Verdacht, gegen das Wildschutzgesetz verstoßen zu haben.
In Japan sorgt aktuell ein Fall für Aufsehen, bei dem ein Schwarm Tauben angeblich von einem Mann attackiert wurde. Der Grund: die Tiere sind durch das dortige Wildschutzgesetz geschützt.
Wie der britische Guardian meldet, nahm die Polizei in Tokio einen Taxifahrer fest, der im Verdacht steht, mit seinem Fahrzeug absichtlich in die Tauben gefahren zu sein. Infolgedessen starb eines der Tiere – vermutlich an einem traumatischen Schock, wie nach der Obduktion durch eine Tierärztin festgestellt wurde.
Der Verdächtige soll dabei mit ungefähr 60 Kilometern pro Stunde in die Gruppe Tauben gerast sein. Ein Zeuge rief die Polizei. Dabei gab er an, durch das Geräusch eines beschleunigten Automotors alarmiert worden zu sein.
Polizei nennt Verhalten des Taxifahrers „äußerst böswillig"
Die Polizei nahm den Vorfall sehr ernst, wie der Guardian schreibt. Demnach nahm sie den Taxifahrer fest und warf ihm vor, gegen das Wildschutzgesetz verstoßen zu haben.
In Anbetracht seiner Tätigkeit als Berufskraftfahrer, bezeichnete die Polizei das Verhalten des Mannes als „äußerst böswillig“. Dies sei auch der Grund, der sie zu der ungewöhnlichen Verhaftung veranlasste, berichtet der Guardian ausgehend vom japanischen Fernsehsender Fuji TV.
Als eine Ampel, an der der Fahrer mit seinem Wagen wartete, auf Grün schaltete, habe er sofort beschleunigt und sei in die Vögel hineingefahren.
Das sieht das japanische Recht im Umgang mit Tauben vor
Wildtauben dürfen in Japan in begrenzter Zahl legal gejagt werden. Verwilderte, städtische Tauben dürfen dagegen nur dann getötet werden, wenn sie nachweislich eine Plage darstellen. Und auch nur dann, wenn die örtlichen Behörden es genehmigen.
Etwa, wenn Taubenschwärme nachweislich Schäden an Nutzpflanzen oder Viehbeständen anrichten. Und in der Folge zum Beispiel Ernteerträge beeinträchtigt werden.
Anders jedoch geht Tokio mit Krähen um. Sie geraten laut Guardian ins Visier der Behörden, weil die Tiere den Müll durchwühlen, den etwa Restaurants an Straßen abstellen, und so die Umgebung verunreinigen.
Im Jahr 2001 verkündete der damalige Gouverneur Shintaro Ishihara, dass er den schätzungsweise 36.000 Krähen der Stadt den Kampf ansagen werde. In den folgenden beiden Jahrzehnten ging Tokios Krähenpopulation laut dem Guardian um etwa zwei Drittel zurück.
Verwendete Quellen: The Guardian
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