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Tödlicher Irrtum: Ehepaar isst „Bärlauchsuppe“ und stirbt

Bärlauch
Foto: CC0 / Pixabay - anaterate

Ein österreichisches Ehepaar ist an den Folgen einer Vergiftung gestorben. Zuvor hatte es eine Suppe aus selbst gepflückten Blättern zubereitet. Sie dachten, es handele sich dabei um Bärlauch, doch offenbar haben sie die falsche Pflanze erwischt.

In Deutschland wie in Österreich ist aktuell Bärlauch-Saison. Insbesondere von März bis Mai lassen sich die Blätter der aromatischen Speisepflanze in Wäldern sammeln. Doch wer Bärlauch pflücken will, muss vorsichtig sein. Ein Ehepaar, das im niederösterreichischen Deutsch-Wagram Bärlauch sammeln wollte, ist nach dem Verzehr einer selbst gemachten Suppe gestorben, berichten österreichische Medien und beziehen sich dabei auf eine Meldung der Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN). Das Paar hatte für das Gericht Blätter aus dem Wald verwendet, die es für Bärlauch gehalten habe.

Tod erst nach einigen Tagen

Bereits wenige Stunden nach dem Verzehr sei das Ehepaar in ein Krankenhaus eingeliefert worden. „Als wir die beiden Personen im Krankenhaus ablieferten, waren sie stabil“, erklärt ein Sprecher des Roten Kreuzes den NÖN. Doch nach einigen Tagen seien die Frau und der Mann infolge einer Vergiftung gestorben.

Aus Datenschutzgründen wollte das Krankenhaus den NÖN keine weiteren Details zu den Todesumständen nennen, berichtet die Kleine Zeitung und spekuliert, dass das Ehepaar beim Bärlauchsammeln eine Verwechslung mit einer ähnlich aussehenden, aber giftigen Pflanze unterlaufen sei.

Wie du Bärlauch von Giftpflanzen unterscheidest

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kommt es in Deutschland, aber auch in Österreich und in der Schweiz, in jeder Bärlauch-Saison zu Vergiftungen mit zum Teil tödlichem Ausgang. Besonders hoch sei die Verwechslungsgefahr bei Maiglöckchen und Herbstzeitlosen.

Maiglöckchen unterscheiden sich von Bärlauch durch ihre glockenförmigen Blüten und dadurch, dass sie oft zwei Blätter an einem Stängel haben. Bärlauch hingegen hat sternförmige Blüten und jedes Blatt hat seinen eigenen Stiel.

Herbstzeitlose haben hingegen keine Stiele. Die einzelnen Blätter wachsen aus einer gemeinsamen Rosette. Außerdem blühen Herbstzeitlose erst im Herbst und haben dann lila Blüten.

Ein weiterer Unterschied ist der Geruch. Wenn man Bärlauch zwischen den Fingern zerreibt, dann riecht er ähnlich wie Knoblauch. Bei Maiglöckchen und Herbstzeitlosen ist dies nicht der Fall.

Aber Vorsicht: Wenn man bereits Bärlauch zwischen den Fingern zerrieben hat und später den Test bei den giftigen Doppelgängern durchführt, kann es sein, dass der intensive Geruch noch an den Fingern hafte und zu einem falschen Ergebnis verleite, warnt das BfR. Im Zweifel sollte man lieber das Risiko meiden und nur die Blätter mitnehmen, die man eindeutig als Bärlauch identifizieren kann.

Weitere Informationen zum Erkennen von Bärlauch bietet folgender Ratgeber:

Was tun bei einer Vergiftung?

Wenn nach dem Verzehr von vermeintlichem Bärlauch gesundheitliche Beschwerden auftreten, empfiehlt das BfR einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen oder sich an ein Giftinformationszentrum zu wenden. Diese Liste zeigt die Giftinformationszentren in Deutschland mitsamt deren Kontaktdaten und Notrufnummern.

Verwendete Quellen: NÖN, Kleine Zeitung, BfR

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