Das vergangene Wochenende knackte diverse Temperaturrekorde – verschiedene Teile Deutschlands waren betroffen. Es wurden über 30 Grad und die erste Tropennacht gemessen.
Das erste Aprilwochenende 2024 brach vielerorts Temperaturrekorde. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einer Pressemitteilung von Sonntag bekannt gibt, wurde es am Samstag in der Mitte und im Süden Deutschlands bis zu 25 Grad warm. Die baden-württembergische Gemeinde Ohlsbach erlebte demnach sogar den ersten Hitzetag – dort erreichten die Temperaturen 30,1 Grad.
„Es gab noch nie so früh im Jahr einen Hitzetag mit einer Tageshöchsttemperatur von mindestens 30 Grad“, heißt es in der Pressemitteilung. Auch viele andere Stationen sollen Temperaturen gemessen haben, die in der ersten Aprildekade bisher nicht auftraten.
Ein Beispiel: Am Sonntag wurde im oberbayerischen Rosenheim ein vorläufiger Spitzenwert von 28,2 Grad gemessen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) mit Verweis auf den DWD meldet. Der bisher höchste in der ersten Dekade des Monats vom 1. bis 10. April gemessene Wert in Bayern lag deutlich darunter: Im Jahr 1961 waren in Wasserburg 26,8 Grad registriert worden.
Die Messungen für Sonntag waren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch nicht abgeschlossen. Dem DWD zufolge herrschten aber in den meisten Regionen Deutschlands Temperaturen um 25 Grad, mit Ausnahme des äußersten Nordens und Nordwestens. Im Süden und Osten sahen die Expert:innen Potenzial für „rekordverdächtige Werte bis 28 Grad“.
30 Grad Anfang April: Was die Rekordtemperaturen verursacht
Wieso startet dieser April so außergewöhnlich heiß? Laut DWD gibt es zwei Ursachen: Erstens ein langwelliger Höhentrog über Westeuropa – nach Definition der Wetterexpert:innen handelt es sich dabei um ein Gebilde tiefen Luftdrucks in höheren Troposphärenschichten. Die Troposphäre bildet die unterste Schicht der Atmosphäre.
Die zweite Ursache sei ein kräftiges Sturmtief bei Irland, das sehr warme bis heiße Luft von Nordafrika bis nach Mitteleuropa transportiert. Durch Sonneneinstrahlung habe sich die Luftmasse in Bodennähe erwärmt.
Erst im Laufe des Samstags habe Saharastaub den Einfluss gedämpft. In der Nacht zum Sonntag seien Temperaturen jedoch nur schwach abgekühlt. Dies lag laut DWD unter anderem an Wolkenbildung und an Föhneffekten an den Nordrändern der Mittelgebirge. „Im Umfeld des Harzes wurde sogar örtlich eine Tropennacht mit einer Tiefsttemperatur von über 20 Grad verzeichnet“, erklärt der Wetterdienst.
Die Expert:innen prognostizieren, dass kühlere Luftmassen aus Nordwesten in dieser Woche sukzessive für Abkühlung sorgen werden.
2024 knackte mehrfach Temperaturrekorde
Das Jahr 2024 hat bereits mehrere Temperaturrekorde gebrochen: Der vergangene März war mit durchschnittlich 7,5 Grad Celsius der wärmste seit Messbeginn im Jahr 1881 – Utopia berichtete. Auch der Februar hatte schon bisherige Messungen übertroffen.
Mit Material der dpa.
Weitere Quellen: Pressemitteilung DWD, Höhentrog DWD
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