Zwei Regionen in Spanien haben derzeit mit Unmengen kleinen weißen Plastikkugeln zu kämpfen. Diese werden an die Strände gespült und gefährden Ökosysteme. Die betroffenen Gebiete haben nun den Umweltnotstand ausgerufen.
Die Regionen Galicien und Asturien in Nordwesten Spaniens haben Alarmstufe zwei des Umweltnotfallplans ausgerufen, das berichten Medien übereinstimmmend. Schuld sind zahllose kleine weiße Plastikkugeln, die dort derzeit an Stränden angeschwemmt werden.
Die betroffenen Regionalregierungen haben die spanische Zentralregierung in Madrid inzwischen um Unterstützung bei der Strandsäuberung gebeten. Am Montag hatte zudem die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen, weil die Kugeln Giftstoffe enthalten könnten. Sie befürchtet Umweltschäden und verwies auf Hinweise, dass die Kugeln inzwischen bis nach Frankreich geschwemmt worden seien.
Auch ein Sprecher der Umweltschutzorganisation Ecologistas en Acción erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AP: „Diese kleinen Plastikkügelchen stellen ein Umweltproblem dar, weil Fische sie mit Fischeiern verwechseln und fressen.“ So würde der Kunststoff in die Nahrungskette aufgenommen und über die Fische auch zum Menschen gelangen. In den betroffenen Regionen sind seit Tagen Freiwillige im Einsatz, um die Strände von den Plastikteilen zu befreien.
Ein Instagram-Video eines spanischen Radiosenders zeigt Szenen von verschmutzten Stränden:
Umweltnotstand in Spanien: Plastikkugeln wohl aus Containern
Die Plastikkügelchen stammen offenbar aus sechs Containern, die am 8. Dezember von einem Frachtschiff vor Portugal ins Meer gefallen waren. Darin befanden sich wohl 1000 Säcke mit je 25 Kilogramm Plastikpellets, aus denen normalerweise Plastikprodukte produziert werden. AP verweist auf Schätzungen der Umweltorganisation Greenpeace, laut denen mehrere Millionen Plastikteilchen ins Meer gelangten. Die Kugeln sind nicht biologisch abbaubar und könnten für Jahrhunderte in der Umwelt verbleiben. In Spanien wurden die Teilchen bereits am 13. Dezember erstmals gesichtet.
Die Rederei Maersk bestätigte gegenüber AP, dass ein gechartertes Schiff namens „Toconao“ die Container verloren habe – die Ursache werde derzeit ermittelt. Die Eigentümer:innen des Schiffes hätten Fachkräfte beauftragt, die Beseitigung der Plastikkügelchen zu unterstützen.
Laut Tagesschau hätte die Reederei den Vorfall sofort den spanischen und portugiesischen Küstenwachen mitgeteilt. Der Regionalregierung in Galicien warf der spanischen Regierung vor, lokale Behörden zu spät gewarnt und nicht rechtzeitig einen Notfallplan eingeleitet zu haben.
Verwendete Quellen: Tagesschau, AP
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