Vogelgrippe kann Katzen gefährden: Die wichtigsten Warnsignale und was im Ernstfall zu tun ist

Katze Vogelgrippe
Foto: CC0 / Unsplash - Muhammad Shakir

Die aktuelle Vogelgrippe-Welle kann auch Katzen treffen. Welche Symptome auf eine Infektion hinweisen – und wann du dein Haustier besser drinnen lassen solltest.

Die aktuelle Vogelgrippe-Welle in Deutschland kann auch für Freigängerkatzen zur Gefahr werden, warnt Moira Gerlach, Tierärztin und Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. Auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) erklärt sie, die Gefahr für Haustiere wie Katzen und Hunde sei gegenwärtig zwar gering, aber „insbesondere für Katzen nicht unerheblich“.  Eine Infektion mit dem H5N1-Virus könne durch direkten Kontakt mit infizierten Vögeln, deren Federn oder Ausscheidungen erfolgen – oder durch die Aufnahme roher Tierprodukte.

Als Risikofaktoren gelten rohes Geflügel, nicht pasteurisierte Milch und kommerziell erhältliches Futter, das nicht ausreichend erhitzt wurde. Eine Studie aus Frankreich zeigt, dass Katzen, die im Freien jagen, einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind.

Vogelgrippe bei Katzen: Das sind die Symptome

Bei Verdacht auf Vogelgrippe ist schnelles Handeln entscheidend. Der Deutsche Tierschutzbund nennt folgende Warnsignale:

  • Apathie und verringerter Appetit
  • Fieber
  • Störungen des Nervensystems wie Zittern
  • Probleme bei der Atmung
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Gelbfärbung von Haut, Augen oder Schleimhäuten

Besonders wachsam sollten Halter:innen sein, wenn ihre Katze Kontakt zu Wildvögeln hatte oder rohes Geflügelfleisch gefressen hat.

Was bei Verdacht auf Vogelgrippe bei Katzen sofort zu tun ist

Bei Verdacht auf eine Infektion sollte das Tier umgehend isoliert und der Tierarzt kontaktiert werden, rät Tierärztin Gerlach. Bei Katzen seien schwere Verläufe möglich, nicht selten auch mit Todesfolge.

Eine beruhigende Nachricht: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Menschen an infizierten Katzen anstecken, werde derzeit als sehr gering eingeschätzt. „Katzen werden nicht als Reservoir für Influenza betrachtet, sondern als sogenannte ‚Dead-End-Hosts‘ – die Katze als Wirt ist für das Virus quasi eine Sackgasse“, erklärt Dr. Gerlach.

​Präventionsmaßnahmen für Katzenhalter:innen

Sollte man Katzen lieber nicht mehr nach draußen lassen, solange die Vogelgrippe in Deutschland so präsent ist? Der Deutsche Tierschutzbund sieht es zwar kritisch, Freigänger-Katzen Ausflüge nach Draußen komplett zu untersagen. In Gebieten mit hohem Fallaufkommen kann es allerdings sinnvoll sein, den Freigang der Vierbeiner zumindest zeitweise zu beschränken, so Tierärztin Dr. Gerlach.

Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) stellt eine interaktive Karte bereit. Diese zeigt die aktuellen Hotspots in Niedersachsen an. Andere Bundesländer haben keine derartige Karte. Hier hilft es, sich anhand lokaler Nachrichten über die Verbreitung des Virus zu informieren.

Verwendete Quellen: Deutscher Tierschutzbund, Eurosurveillance (Studie)

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