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Warum Pink bei Konzerten Bücher verschenkt

Pink
Foto: „Pink at Madison Square Garden“ von slgckgc, lizensiert unter CC BY 2.0 DEED, via Flickr, zugeschnitten

Auf ihrer Tour durch die USA will Sängerin Pink über 2.000 Bücher verschenken. Der Popstar protestiert damit gegen Verbote von Büchern an Schulen in Florida.

Am Dienstag tritt Pink in Miami auf, am Mittwoch folgt ein Konzert im nahegelegenen Sunrise. Beide Städte liegen in Florida, einem US-Bundesstaat, der seit Anfang 2022 mit einer Reihe von Gesetzesänderungen dafür gesorgt hat, dass Bücher aus Schulen verbannt werden. Der Autorenverband Pen America sieht darin Zensur und dokumentiert die Fälle von Bücherverboten. Um dagegen zu protestieren, hat sich Pink nun mit Pen America zusammengetan, um in einer gemeinsamen Aktion 2.000 Exemplare verbannter Bücher an ihre Fans zu verteilen.

Bücher seien für Pink seit ihrer Kindheit eine große Freude gewesen, erklärt die Sängerin in einer Pressemitteilung von Pen America. Daher könne sie nun nicht tatenlos zusehen, wenn Bücher aus Schulen verbannt werden. Die Behörden zielten dabei besonders auf Bücher über Hautfarbe und Rassismus und auf solche von LGBTQ-Autor:innen oder People of Color, findet Pink und sagt: „Wir haben in diesem Land so große Schritte Richtung Gleichberechtigung gemacht. Niemand sollte sehen wollen, wie dieser Fortschritt umgekehrt wird.“

Diese verbannten Bücher will Pink verteilen

Bei den Büchern handelt es sich um insgesamt 2.000 Exemplare vier verschiedener Bücher. Drei davon stehen auf dem von Pen America geführten Index of School Book Bans. Hier landen laut dem Verband alle Bücher, die aus Schulbibliotheken oder Klassenräumen aussortiert werden – aber nicht im regulären Auswahlprozess, sondern wenn das Ergebnis dieses Prozesses von anderen Personen oder Institutionen „überschrieben“ werde, etwa von Schulbehörden, Verwaltungsbeamt:innen, Lehrer:innen oder Politiker:innen, und zwar basierend auf dem Inhalt des jeweiligen Buches.

In „Beloved“ von Toni Morrison geht es um den Horror und die Nachwirkungen der Sklaverei. Der Roman aus dem Jahr 1987 hat einen Pulitzer-Preis gewonnen und wurde in neun Schulbezirken in Florida verboten. „The Family Book“ von Todd Parr ist ein Bilderbuch für Kleinkinder, das Familien mit gleichgeschlechtlichen Eltern zeigt. Es wurde aus drei Schulbezirken in Florida verbannt.

Das Gedicht „The Hill We Climb“, das Amanda Gorman anlässlich des Amtsantritts von Joe Biden verfasst hat, ist immerhin in einem Distrikt aus einer Grundschulbibliothek geflogen und in die Mittelstufe verlegt worden. Das vierte Buch „Girls Who Code“ von Reshma Saujani taucht nicht auf dem aktuellen Pen America Index auf. Doch mehrere Bücher der Reihe sind laut dem letztjährigen Index zumindest vorübergehend in Pennsylvannia verbannt worden.

Florida-Gouverneur DeSantis leugnet Bücherverbote

Bücherverbote an Schulen gibt es auch in anderen US-Bundesstaaten. Doch laut Pen America führt Florida die Liste mit deutlichem Abstand an. Im Sunshine State erfasste der Autorenverband im Schuljahr 2022/23 insgesamt 1.406 Bücherverbote. Auf dem zweiten Platz folgt Texas mit 625 Fällen.

Floridas Bildungsministerium behauptet laut BBC „es verbanne keine Bücher“. Der republikanische Gouverneur Ron DeSantis nenne die Vorwürfe einen „Schwindel“ und erkläre, er möchte ein Bildungssystem, das „frei von Sexualisierung und gefährlichen Materialien ist, die nicht altersgerecht sind.“

Verwendete Quellen: Pen America (Pressemitteilung), Pen America Index of School Book Bans, Pen America (Report), BBC

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