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Wegen Dürre in Griechenland: Untergegangenes Dorf taucht wieder auf

Wegen Dürre in Griechenland: Untergegangenes Dorf taucht wieder auf
Foto: Socrates Baltagiannis/dpa

Die Trockenheit in Griechenland ist verheerend: Brunnen und Seen trocknen aus, Flüsse und Bäche werden zu Rinnsalen. Ein Stausee ist nun so stark geschrumpft, dass ein versunkenes Dorf wieder zum Vorschein kommt – ein Symbol für die Klimakrise.

In Griechenland ist es dieses Jahr so trocken wie seit gut 30 Jahren nicht mehr. Die Dürre bedroht auch die Hauptstadt Athen – der rund 250 Kilometer westlich gelegene Mornos-Stausee, der die Millionenmetropole seit 50 Jahren mit Wasser versorgt, sei in den vergangenen zwei Jahren um gut ein Viertel geschrumpft, heißt es bei der staatlichen Wetterbehörde in Athen. Jetzt sorgt die Dürre für eindrucksvolle Bilder eines Dorfes, das einst in den Fluten des künstlichen Sees versank.

Vor 50 Jahren geflutetes Dort: Ruinen kommen wieder zum Vorschein

In Kallio lebten nur noch wenige Dutzend Menschen, als die Ortschaft Ende der 70er-Jahre von den aufgestauten Wassermassen des Flusses Mornos planmäßig geflutet wurde. „Ich bin dort groß geworden, es gab damals noch rund 80 Häuser“, sagte der ehemalige Einwohner Apostolos Gerodimos im Interview mit dem Sender Open. Sehr tragisch sei es nicht gewesen, das Dorf zu verlassen – manche Nachbar:innen gingen nach Athen, andere in nahegelegene Dörfer.

Wegen Dürre in Griechenland: Untergegangenes Dorf taucht wieder auf
Wegen Dürre in Griechenland: Untergegangenes Dorf taucht wieder auf (Foto: Socrates Baltagiannis/dpa)

Nun kommen die Ruinen und Grundmauern wieder zum Vorschein – die Schule, die Kirche. Es ist nicht das erste Mal, dass die früheren Einwohner:innen die Überreste bestaunen. Bei einer extremen Wasserknappheit im Jahr 1993 konnten die Menschen zwischen den Ruinen umherwandern. 

Dürre: Mögliche Wassersparmaßnahmen

Auch jetzt zieht die sonst fast menschenleere Gegend Schaulustige an. Doch das Thema ist ernst, sagt Kimon Chatzibiros, Professor für Ökologie und Umweltpolitik an der Technischen Universität Athen. Wird der kommende Winter so regen- und vor allem auch schneearm wie der letzte, müssen in Athen im kommenden Jahr Wassersparmaßnahmen ergriffen werden, wie er gegenüber Journalist:innen warnt. Dazu zählten in einem ersten Schritt das Verbot, Autos mit dem Gartenschlauch zu waschen, aber auch die Pflicht, leckende Leitungen zu reparieren. 

See um mehr als ein Viertel geschrumpft

Die Meteorolog:innen des griechischen Wetteramts haben auf Basis von Satellitendaten errechnet, dass die Fläche des Mornos-Stausees binnen der vergangenen zwei Jahre von gut 17 Quadratkilometern auf nunmehr rund 12 Quadratkilometer geschrumpft ist. Den stärksten Rückgang gab es dabei in den vergangenen zwölf Monaten. Es ist einer von vielen Negativrekorden in Sachen Wetter dieses Jahr in Griechenland – den ganzen Sommer über litten die Menschen unter ungewöhnlich hohen Temperaturen, vielerorts regnete es monatelang überhaupt nicht. 

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