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Gewitter: Überflutungen & hunderte Polizeieinsätze in Süddeutschland

Nürnberg Wegen Gewitter: Überflutungen, Bahnstörungen und hunderte Polizeieinsätze in Süddeutschland
Screenshots: X (ehemals Twitter)/ Tino Pfaff, ErdkedzTM

Kräftige Gewitter sind am Abend über Teile Deutschlands gezogen und sorgten teilweise für Chaos. In Nürnberg sind Keller und Straßen vollgelaufen, der Bahnverkehr wurde beeinträchtigt.

Starkregen hat in Nürnberg am Donnerstagabend zu Hunderten Einsätzen von Polizei und Feuerwehr geführt. Vor allem über der Nürnberger Innenstadt hatte sich laut Feuerwehr eine Gewitterzelle gebildet. Keller und Tiefgaragen liefen voll Wasser, Ampelanlagen fielen aus. Laut Polizei waren acht bis neun Unterführungen geflutet worden. Autos blieben im Wasser stehen, Insassen wurden eingeschlossen, konnten sich aber selbst über die Fenster befreien, wie ein Feuerwehrsprecher sagte.

Auch eine Straßenbahn konnte in einer Unterführung wegen der Wassermassen nicht mehr weiterfahren. Der Frankenschnellweg, der innerstädtische Teil der Autobahn 73, musste teilweise gesperrt werden. Schwer verletzt hat sich bei dem Unwetter nach einer ersten Bilanz aber niemand, wie Sprecher von Polizei und Feuerwehr am Abend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilten.

Gewitter: Neben Nürnberg auch andere Teile Süddeutschlands betroffen

Der Versorger N-Energie meldete mehrere Stromausfälle. Laut Polizei waren fünf Stadtteile betroffen, meist nur einzelne Straßenzüge. Nach Angaben der Feuerwehr war auch ein Umspannwerk von dem Unwetter mit einem größeren Stromausfall als Folge betroffen. Aufgrund der immensen Regenfälle und starken Windböen waren laut Polizei auch Dachziegel herabgefallen und Bäume umgestürzt.

Auch durch andere Teile Süddeutschlands zogen kräftige Gewitter und beeinträchtigten etwa den Bahnverkehr. „Alle ICE/TGV- und IC/EC-Züge werden zwischen Stuttgart und Augsburg umgeleitet und halten nicht in Ulm Hbf und Günzburg. Die Züge verspäten sich um etwa 50 Minuten“, teilte die Deutsche Bahn am Abend mit. „Einzelne Züge fallen aus.“

Polizei appelliert: Nur in „absoluten Notfällen“ den Notruf wählen

Die ersten unwetterbedingten Notrufe gingen nach Angaben des Polizeipräsidiums Mittelfranken gegen 17.20 Uhr ein. Die Einsatzzentrale musste nach eigenen Angaben fast 200 unwetterbedingte Einsätze koordinieren. Ein Feuerwehrsprecher sprach am Abend von 626 Einsatzstellen. Teilweise waren die Notrufleitungen trotz Personalverstärkung überlastet. Die Feuerwehr rief die Menschen auf der Plattform X (vormals Twitter) dazu auf, zu Hause zu bleiben und nur in „absoluten Notfällen“ den Notruf zu wählen.

Die Folgen des Unwetters hielten die Helfer:innen auch in der Nacht zum Freitag in Atem. Die Einsatzkräfte der Polizei seien „weiterhin stark gefordert“, hieß es am späten Abend. Die Feuerwehr hatte gegen 22.00 Uhr erst rund 200 Einsatzstellen abgeschlossen.

In den sozialen Medien werden derzeit zahlreiche Aufnahmen gepostet, die offenbar stark überflutete Straßen in Nürnberg zeigen.

Letzte Generation unterbricht Straßenblockade

Die Aktivist:innen der Gruppierung Letzte Generation kündigten am Donnerstagabend an, ihre Blockadeaktionen in Nürnberg zu unterbrechen. „Wir müssen nicht blockieren, die Klimakrise übernimmt für uns“, hieß es in einer Erklärung nach dem Gewitter. Aktivist:innen hatten den Verkehr am Donnerstag in Nürnberg und Fürth teilweise zum Erliegen gebracht. Sie setzten sich in Nürnberg vor dem Hauptbahnhof mit Bannern auf die Straße und blockierten den Verkehr. Vorübergehend konnten dort auch keine Busse und Straßenbahnen fahren.

Der Deutsche Wetterdienst hatte vor Unwettern in Schwaben, Oberbayern und Mittelfranken bis in der Nacht gewarnt.

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