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Candida Auris: WHO warnt vor lebensbedrohlichen Pilzerkrankungen

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Foto: Nicolas Armer/dpa

Die Weltgesundheitsorganisation warnt in einem neuen Bericht vor 19 Pilzerregern, welche die öffentliche Gesundheit bedrohen. Reisen, der Handel und die Klimakrise sollen ihre Verbreitung begünstigen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Mittwoch einen Bericht mit einer Liste von krankheitserregenden Pilzen veröffentlicht. Diese 19 „prioritären Erreger“ stellen der Organisation zufolge eine große Gefahr für die öffentliche Gesundheit dar.

WHO warnt: Pilzerreger verbreiten sich zunehmend

Für manche Menschen sind Pilzerkrankungen lebensbedrohlich. In einer Pressemitteilung warnt die WHO, dass bestimmte Pilzerreger immer häufiger vorkommen und immer resistenter gegen Behandlungen werden. Für die meisten Pilzerreger gibt es keine schnellen und sensitiven Diagnostika, und die vorhandenen sind weltweit weder allgemein verfügbar noch erschwinglich. Unter anderem Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen, mit HIV/AIDS oder Krebskranke sind durch diese Pilzinfektionen besonders bedroht.

Der Bericht der WHO unterteilt die „prioritären Pilzerreger“ in unterschiedliche Kategorien: Ein Erreger kann entweder mittlere, hohe oder kritische Priorität haben – je nachdem, wie sehr er der WHO zufolge die öffentliche Gesundheit bedroht und/oder wie wahrscheinlich eine Pilzresistenz auftreten kann. Zu den insgesamt vier kritischen Erregern gehört zum Beispiel Candida Auris, der vor allem Patient:innen in Kliniken befällt und schwer zu behandeln ist. Auch Cryptococcus Neoformans gehört zu dieser Kategorie. Der hefeähnliche Pilz ist weltweit verbreitet und kann Kryptokokkose auslösen – eine Infektion, die häufig bei Menschen mit Immunschwäche auftritt.

Um Pilzkrankheiten zu behandeln, kommen unter anderem Antimykotika (also antimikrobielle Substanzen) zum Einsatz. Die zunehmenden Resistenzen gegen diese Mittel führt die WHO auf den unsachgemäßen Einsatz von Antimykotika zurück – unter anderem in der Landwirtschaft.

Pilzkrankheiten eindämmen: WHO-Bericht schlägt Strategien vor

Wie breiten sich diese gefährlichen Pilzinfektionen aus? Die WHO verweist auf neue Erkenntnisse, welche darauf hindeuten, dass die globale Erwärmung, Reisen und der internationale Handel dazu beitragen. Zudem entwickelten Erreger immer öfter Resistenzen zu den bekannten Wirkstoffen. Das ist problematisch – vor allem bei Erregern, welche häufige Infektionen verursachen, wie zum Beispiel die Erreger Candida-Mund- und Vaginalpilz. Sie lassen sich immer seltener behandeln – dadurch könnten invasive Formen von Infektionen in der Allgemeinbevölkerung entstehen.

Die WHO beklagt, dass die Zahl der Betroffenen von Pilzinfektionen aktuell nicht bekannt sei. Sie fordert koordinierte Maßnahmen, unter anderen von Politik und Fachleuten. Diese müssen gemeinsam darauf abzielen, Daten zu sammeln, einen besseren Umgang mit den Pilzerregern sicherstellen und Resistenzen vermeiden. Dafür braucht es der WHO zufolge mehr Laborkapazitäten und bessere Überwachung, sowie Investitionen in Forschung und Entwicklung. Außerdem müsse die öffentlichen Gesundheit bessere Maßnahmen entwickeln, um den Erkrankungen vorzubeugen und sie zu kontrollieren.

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