Als Kassenpatient:in muss man oft wochenlang auf einen Termin bei Fachärzt:innen warten. Es gibt jedoch zwei Wege, mit denen die Wartezeit deutlich verkürzt werden kann.
Obwohl es in Deutschland im Vergleich mit anderen Industrieländern überdurchschnittlich viele Ärzt:innen gibt – laut Bundesärztekammer waren es 2021 über 400.000 – ist es vor allem bei Fachärzt:innen oftmals trotzdem schwer, zeitnah einen Termin zu bekommen. Insbesondere für gesetzlich Versicherte sind die Wartezeiten oft lang.
Es gibt jedoch zwei Wege, um auch als Kassenpatient:in schnell einen Termin bei Fachärzt:innen zu bekommen: über die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen und über die eigene Hausärzt:innenpraxis.
Terminservice der Kassenärztlichen Vereinigungen
Mehrere Wochen auf einen Termin bei Fachärzt:innen zu warten, ist für Kassenpatient:innen keine Ausnahme. Um dem Abhilfe zu schaffen, gibt es seit einigen Jahren einen gesetzlich abgesicherten Terminservice, der von der Kassenärztlichen Vereinigung betrieben wird.
Erreichbar ist der Terminservice 24 Stunden an allen Tagen der Woche: Telefonisch unter der Nummer 116117, über seine Webseite 116117.de beziehungsweise über die Smartphone-App 116117.
Besonders über die Webseite oder App soll die Terminvergabe schnell gehen: Nachdem man die benötigte Fachärzt:innenrichtung, den eigenen Wohnort und die E-Mail-Adresse eingegeben hat, wird an letztere ein Authentifizierungscode geschickt. Diesen gibt man online ein, worauf die Datenbank einen Termin vorschlägt, den man dann direkt reservieren kann.
Der Terminservice funktioniert mit einem Anreizsystem: Für jeden über den Service vermittelten Termin zahlen die Krankenkassen den Ärzt:innen für die Behandlung einen Zuschlag. Je schneller der Termin zustande kommt, desto höher ist der Zuschlag.
Der Terminservice steht allerdings nur für die folgenden Ärzt:innen zur Verfügung:
- Allgemeinmediziner:innen
- Augenärzt:innen
- Gynäkolog:innen
- Kinder- und Jugendärzt:innen
- Psychotherapeut:innen
Für alle weiteren Fachärzt:innen benötigt man einen sogenannten Dringlichkeitscode. Diesen erhält man bei einer Überweisung durch seinen Hausarzt oder seine Hausärztin und muss in deren Praxis erfragen.
Terminvermittlung durch die hausärztliche Praxis
Unabhängig vom Terminservice der Kassenärztlichen Vereinigungen kann auch die eigene hausärztliche Praxis Patient:innen darin unterstützen, einen zeitnahen Termin bei Fachärzten:innen zu bekommen.
Praxismitarbeiter:innen können für die Patient:innen ihrer Praxis Termine bei anderen Ärzt:innen ausmachen. Seit 2023 werden die Praxen dafür zudem extra entlohnt. Sie bekommen pro vermittelten Termin 15 Euro. Die Fachärzt:innen, zu denen die Patient:innen vermittelt werden, bekommen dann nach demselben Anreizsystem durch die Krankenkassen einen in der Höhe gestaffelten Zuschlag – je nachdem, wie schnell der Termin zustande kommt.
Auch dieser Weg macht es gesetzlich versicherten Patient:innen leichter, an einen zeitnahen fachärztlichen Termin zu kommen.
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