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Zahl der Millionär:innen steigt – so viele sind es in Deutschland

Anzahl der Millionäre steigt
Foto: CC0 Public Domain - Unsplash/ Dmitry Tomashek, Ruthson Zimmerman

Um 2,1 Prozent nahm die Zahl der Millionär:innen in Deutschland laut dem aktuellen World Wealth Report zu. Damit schafft es Deutschland im weltweiten Ranking unter die Top 3.

Jedes Jahr veröffentlicht das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Capgemini im Rahmen des World Wealth Report Zahlen zum weltweiten Wohlstand. Auch die Zahl der Millionär:innen ist Teil des Reports und diese nimmt immer mehr zu.

Auf Nachfrage von Utopia gab das Unternehmen an, dass die Anzahl von Millionär:innen im Jahr 2023 um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und damit auf 22,8 Millionen gestiegen sei. Auch deren Vermögen vermehrte sich: Mit 4,7 Prozent mehr als noch 2022 werde dies nun auf 86,8 Billionen US-Dollar (circa 79,85 Billionen Euro) geschätzt. Die Erholung der globalen Wirtschaft, sowie das Abflachen der Inflation hätten die Entwicklung dem Bericht zufolge befeuert.

Zahl der Millionär:innen in Deutschland liegt bei 1,646 Millionen

Vor Deutschland macht der Trend nicht Halt. Die Zahl der Millionär:innen sei hierzulande um 2,1 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr gestiegen, also um 34.000 Personen. Mit 1,646 Millionen Vermögenden liegt Deutschland dem Bericht zufolge im weltweiten Ranking auf Platz drei. Diese Menschen besitzen gemeinsam wohl 6,279 Billionen Dollar (circa 5,776 Billionen Euro) und damit 2,2 Prozent mehr als noch im Vorjahr. An der Spitze des Rankings steht die USA mit 7,431 Millionen Vermögenden gefolgt von Japan mit 3,777 Millionen.

Der World Wealth Report 2024 deckt laut Capgemini 71 Länder ab, auf die mehr als 98 Prozent des globalen Bruttonationaleinkommens und 99 Prozent der weltweiten Börsenkapitalisierung entfallen.

Trotz des Zuwachs bei Vermögenden und deren Vermögen: Der Anstieg der Zahlen in Deutschland sei geringer, als der im weltweiten Vergleich. In Europa sei das Wachstum allerdings generell verhaltener gewesen als beispielsweise in Nordamerika. Der einzige Kontinent, bei dem die Anzahl von Vermögenden und Vermögen zurückginge, sei Afrika.

Reichtum könne zum Demokratie-Problem werden

Dass dieser extreme Reichtum kein individuelles Glück, sondern ein Problem für die ganze Gesellschaft und die Demokratie sein kann, darauf machte Philosoph Christian Neuhäuser im Interview mit Utopia aufmerksam. Er ist deshalb der Meinung, Reichtum sollte begrenzt werden. All das Geld, was über diese Grenze hinausgeht, könnte gespendet werden und so der Allgemeinheit zu Gute kommen, argumentiert Neuhäuser.

Der Grund: Reichtum könne man sich Neuhäuser zufolge nicht als Einzelne:r verdienen, weil er auch auf der Infrastruktur und den technischen Möglichkeiten des Landes fußt. Da die Gesellschaft somit maßgeblich an der Entstehung dieses Reichtums beteiligt ist, sei es auch fair, wenn er ihr wieder zu Gute kommt.

Luxuriöser Lebensstil schadet dem Klima

Hinzu kommt, dass reiche Menschen durch ihren luxuriösen Lebensstil oft viel mehr CO2 ausstoßen als der Rest der Bevölkerung – somit schaden sie dem Klima extrem. Laut einer Analyse der Entwicklungsorganisation Oxfam war 2019 das reichste Prozent der Weltbevölkerung für 16 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich – soviel wie die ärmeren zwei Drittel der Weltbevölkerung, zu denen fünf Milliarden Menschen zählen, zusammen.

Verwendete Quellen: World Wealth Report, Oxfam

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