Salate, Bowls und Sandwiches gelten als gesunde Mittagsessen. Wer nicht selbst schnippeln will, findet die Gerichte auch im Supermarkt. Doch diese enthalten oft erschreckend viel Zucker, warnt die Verbraucherzentrale Bayern.
Ein leichtes, gesundes Gericht für die Mittagspause – dieses Bedürfnis kennen viele Beschäftigte. Und so schwärmen viele mittags aus, um sich eine Mahlzeit zum Mitnehmen zu holen. Dabei kriegen sie auch mal mehr als erwartet – mehr Zucker.
Die Verbraucherzentrale Bayern hat in einem Marktcheck 16 To-Go-Gerichte von 16 Anbietern der Systemgastronomie unter die Lupe genommen. Genauer gesagt: ihre Nährwerte, insbesondere den Zuckergehalt. Die Informationen stammten dabei von den Anbietern.
Die Stichprobe reichte von Bowls und Salaten bis hin zu Sandwiches und (vegetarischen) Burgern. „Viele Verbraucher kaufen diese Produkte mit dem guten Gefühl, sich eine gesunde und vollwertige Mahlzeit zu gönnen“, heißt es von den Verbraucherschützer:innen.
Salat liefert 34 Gramm Zucker, Bowl 26 Gramm
Doch in diesen Mahlzeiten steckt oft überraschend viel Zucker, wie der Marktcheck zeigt. Spitzenreiter: Ein Salat in der Stichprobe kam auf 34 Gramm Zucker. Das entspricht elf Zuckerwürfeln.
Zur Einordnung: Ein durchschnittlicher Erwachsener mit einem Energiebedarf von 2000 Kilokalorien (kcal) am Tag sollte höchstens 50 Gramm Zucker zu sich nehmen. So lautet die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der vermeintlich gesunde Salat liefert somit etwa zwei Drittel der täglich empfohlenen Höchstzuckermenge.
Auch die Mitnehm-Bowl kann kräftig auf die Zuckerbilanz einzahlen: Zwei asiatische Bowls in der Stichprobe kamen auf 27,1 bzw. 26 Gramm Zucker, was rund neun Zuckerwürfeln entspricht. Bei den Burgern und Sandwiches lag die Zuckermenge zwischen 8,2 und 13,3 Gramm pro Portion, umgerechnet rund drei bis vier Zuckerwürfel.
Verbraucherzentrale: Nährwerte online checken nicht leicht
Abgesehen vom Selbst-Schnippeln und damit die volle Kontrolle über Zutaten haben – was kann man tun, um mittags nicht in die Zuckerfalle zu tappen? Sinnvoll ist, sich vorab über die Nährwerte zu informieren. Nahezu alle Anbieter in der Stichprobe stellen Kund:innen online Nährwertangaben zur Verfügung.
Was die Verbraucherschützer:innen allerdings kritisieren: Oft sind die Angaben erst nach mehreren Klicks zu finden. Und: Kund:innen können nur einzelne Gerichte aufrufen, was den Vergleich verschiedener Mahlzeiten eines Anbieters erschwert. In der Gastronomie gibt es bislang keine Pflicht, Nährwerte zu kennzeichnen.
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