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Politiker fordern Wegwerf-Verbot für deutsche Supermärkte

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In Frankreich ist es bereits per Gesetz verboten, Italien will nachziehen – nun endlich haben sich deutsche Politiker zu einem Wegwerf-Verbot von Lebensmitteln für Supermärkte geäußert.

Politiker verschiedener Parteien meldeten sich heute exklusiv in der Huffington Post zur Lebensmittelverschwendung im Einzelhandel zu Wort.

Nicole Maisch, Sprecherin für Verbraucherpolitik der Grünen lobte das Vorgehen Frankreichs und kritisierte die Bundesregierung: „Statt weiter rumzueiern, muss Landwirtschaftsminister Christian Schmidt eine Gesamtstrategie gegen die Lebensmittelverschwendung vorlegen. Dazu gehören konkrete Zielvereinbarungen mit der Wirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“

Joachim Pfeiffer, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hingegen sieht die Verantwortung nicht nur beim Lebensmittel-Einzelhandel, sondern nimmt auch die Verbraucher in die Pflicht: „Was wir brauchen, sind nicht noch mehr Verbote, sondern eine Kultur der Nachhaltigkeit und eine Bewusstseinsänderung.“

Karin Binder, ernährungspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, sprach sich ebenfalls eindeutig für ein Wegwerf-Verbot aus. Der Lebensmittelhandel sei für ein Viertel der Lebensmittelverschwendung verantwortlich, darum müsse er verpflichtet werden, nicht verkaufte genießbare Waren kostenfrei weiterzureichen.

Zudem äußerten sich der Huffington Post gegenüber auch Vertreter der Supermärkte. Andreas Krämer, Sprecher der Rewe Group, stellte z.B. fest:Das Gros“ der nicht verkauften-Lebensmittel stellt Rewe seit 1996 kostenlos den bundesweit rund 900 lokalen Tafel-Initiativen zur Verfügung.“

Vorbilder im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung

Im Mai 2015 hat die französische Nationalversammlung einem neuen Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung zugestimmt. Demnach müssen Supermärkte in Frankreich künftig alle nicht verkauften oder unverkäuflichen Lebensmittel entweder für wohltätige Zwecke spenden oder als Tierfutter bzw. als Kompost der Landwirtschaft zur Verfügung stellen.

Italien nahm sich kurze Zeit später das französische Gesetz zum Vorbild und kündigte an, gegen Lebensmittelverschwendung in Supermärkten vorzugehen.

Der Filmemacher Valentin Thurn („Taste The Waste“) hat gerade eine neue Kampagne gestartet, die den „Wegwerfstopp für Supermärkte“ fordert: „Super­märkte und andere Lebens­mit­tel­händler sind zu verpflichten, alle unverkäu­flichen, aber noch genießbaren Lebens­mit­tel an Organ­i­sa­tio­nen abzugeben, die dem Gemein­wohl verpflichtet sind, oder ihren Mitar­beit­ern oder Kun­den zu schenken“, ist eine zentrale Forderung der Petition. Unter leeretonne.de kann – und sollte – man unterschreiben.

Utopia meint: Bis zu einem Gesetz, das deutschen Supermärkten das Wegwerfen von Lebensmitteln verbietet ist es noch ein weiter Weg. Die Wortmeldungen in der Huffington Post sind ein erfreulicher Anfang. Aber nicht nur der Handel wirft wertvolle Nahrungsmittel weg: Lebensmittelproduzenten sind genauso gefragt wie wir Verbraucher, damit in Zukunft nicht mehr die Hälfte aller Lebensmittel im Müll landet.

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