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Fahrradhelme im Test: Stiftung Warentest prüft 14 Modelle

Test Fahrradhelme Stiftung Warentest
Fotos: photoschmidt / stock.adobe.com; Stiftung Warentest

Fahrradfahren ist umweltfreundlich, aber nicht immer ungefährlich. Vor allem Kopfverletzungen lassen sich vermeiden, indem Radler:innen zu einem Helm greifen. Stiftung Warentest hat sich 14 Fahrradhelme genau angesehen.

Beim Radfahren sind schon bei niedriger Geschwindigkeit von etwa 10 Kilometer pro Stunde schwere Kopfverletzungen möglich. Ein guter Helm schützt davor.

Stiftung Warentest hat 14 Fahrradhelme getestet, die meisten davon Unisex-Modelle. Die Helme eignen sich also für alle Geschlechter: Hauptsache, sie sind sicher!

Wie Stiftung Warentest die Fahrradhelme prüfte

Stiftung Warentest prüfte die Fahrradhelme mittels Härtetest auf Unfallschutz und simulierte dabei Crashtests mit verschiedenen Aufprallszenarien unter Einsatz von Dummies. Die Geschwindigkeit der Radler:innen-Dummies betrug bis zu 22 Kilometer pro Stunde.

Stiftung Warentest untersuchte die Auswirkung unterschiedlicher Kontaktflächen, zum Beispiel der Aufprall auf einer schiefen Ebene oder auf einen flachen Sockel. Auch die Abstreifbarkeit des Helms und die Sicherheit von Riemen und Verschluss wurden geprüft.

Außerdem nahm man Komfort und Sitz­festig­keit des Helms genauer unter die Lupe. Die Tester prüften, ob der Helm vom Kopf rutschen kann oder in welchen Situationen die Sitzfestigkeit nicht mehr gegeben ist, zum Beispiel wenn der Fahrradhelm beim Tragen gestreift wird.

Zuletzt erfolgte die Prüfung der Fahrradhelme auf Hitzebeständigkeit und auf Schadstoffbelastung, zum Beispiel mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und Weichmachern wie Phthalaten.

Stiftung Warentest empfiehlt viele Helme – auch für kleinen Preis

Was auffällt: Viele der getesteten Helme erhielten eine gute Bewertung. Ganze acht Fahrradhelme der getesteten 14 Modelle bewertet Stiftung Warentest mit „gut“ und empfiehlt diese.

Der Testsieger unter den Fahrradhelmen ist das Modell City i-vo Mips von Uvex. Bei diesem Helm kommen alle Faktoren zusammen und er erzielt in fast allen Kategorien eine sehr gute Bewertung. Lediglich beim Unfallschutz fällt das Urteil „nur“ gut aus.

Unter den besten 5 Fahrradhelmen sind folgende Modelle:

Nicht alle dieser Fahrradhelme schneiden bei Hitzebeständigkeit „gut“ ab. Auch in Sachen Unfallschutz gibt es Abweichungen und keiner der Helme erhielt in dieser Kategorie eine Bestnote. Insgesamt sind die Fahrradhelme aber zu empfehlen.

Stiftung Warentest Fahrradhelme
Die Marken Uvex, Alpina und Nutcase waren unter den Besten im Test von Stiftung Warentest. (Foto: Stiftung Warentest)

Im unteren Preissegment und dennoch gut, ist zum Beispiel auch das Modell Urban Plus von Fischer (zu kaufen ab ca. 45 Euro bei Amazon, in Kürze wieder verfügbar).

Weniger gut, aber dennoch befriedigend, schnitten im Test von Stiftung Warentest sechs der 14 geprüften Helme ab. Darunter auch namhafte Marken wie Scott, Abus oder Decathlon. Insgesamt wurde keiner der getesteten Fahrradhelme schlechter als befriedigend eingestuft, auch nicht in den entsprechenden Unterkategorien.

Fahrradhelm-Test: Guter Schutz auch ohne MIPS

Einige Modelle versprechen Extra-Schutz durch Mips. Das steht für Multidirectional Impact Protection System, also ein Schutz­system für Zusammen­stöße aus verschiedenen Richtungen. Dafür wird im Fahrradhelm an der Innenseite eine sich vom Rest des Helms frei bewegende Kunststoffschale angebracht. Diese soll Rotationskräfte verringern, die bei einem Aufprall auf den Kopf wirken.

Stiftung Warentest zeigt mittels Testergebnisse, dass Mips nicht zwingend eine Voraussetzung für guten Schutz ist. Es gibt auch Helme mit Mips, die nur befriedigend abschneiden.

Guten Schutz – auch ohne Mips – bietet zum Beispiel das Modell Urban Plus von Fischer (zu kaufen ab ca. 45 Euro bei Amazon, in Kürze wieder verfügbar).

Wichtig: Fahrradfahren nur mit Helm.
Wichtig: Fahrradfahren nur mit Helm. (Foto: CC0 / Pixabay / pasja1000)

Airbag statt Helm: Was kann der Hövding?

Streng genommen handelt es sich bei dem Hövding-Kopfschutz nicht um einen Helm, sondern um einen Airbag. Deshalb wurde dieser von Stiftung Warentest außerhalb des Tests von Fahrradhelmen geprüft.

Schick anzusehen ist der Hövding allemal, vor allem im Vergleich zu den meisten herkömmlichen Fahrradhelmen. Man trägt den Hövding nicht auf dem Kopf, sondern um den Hals — wie einen Schal.

Bei starker Beschleunigung öffnet sich der Airbag und umgibt den Kopf, ähnlich wie eine Trockenhaube beim Friseur. Durch das Luftkissen werden der Kopf und Teile des Gesichts geschützt.

Der Schutz von Hövding ist kein Helm sondern ein Airbag, der nur bei einem Unfall den Kopf bedeckt. (Foto: www.hovding.com)

Ein Qualitätsurteil fällt Stiftung Warentest bei der Prüfung des Airbags nicht, da der Hövding nicht alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt, die an einen Fahrradhelm gestellt werden. Ein mutiger Stuntman unterzog den Hövding-Airbag aber einem Crashtest. Das Ergebnis: Der Hövding schützt. Und das sogar besser als bei herkömmlichen Helmen, wie Stiftung Warentest herausfand.

Jedoch ist anzumerken: Der Hövding schützt nicht in allen Situationen gleich gut. Denn der Airbag öffnet sich, wenn die Person auf dem Rad plötzlich stark beschleunigt, zum Beispiel bei einem Aufprall. In anderen Unfallszenarien, zum Beispiel mit Objekte wie Ästen auf Kopfhöhe, reagiert der Airbag im Zweifel nicht rechtzeitig.

Zu kaufen gibt es den Hövding-Airbag ab ca. 280 Euro bei Amazon oder direkt bei Hövding.

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