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Falschgeld erkennen: 10 Schritte

Falschgeld erkennen
Foto: CC0 / Pixabay / moerschy

Falschgeld untergejubelt zu bekommen ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch zu Problemen führen, wenn das Geld dann wieder ausgegeben wird. Wir haben 10 Tipps gesammelt, mit denen du Falschgeld erkennen kannst.

Woran erkennt man gefälschte Geldscheine? Die sogenannten „Blüten“ sind aktuell wieder verstärkt im Umlauf, so SWR Marktcheck in einer Sendung vom Januar 2024. Sie zu erkennen ist nicht einfach, besonders da die Fälschungen immer besser werden und teilweise nur schwer von den echten Banknoten zu unterscheiden sind. Es gibt jedoch einige Dinge, die du tun kannst, um Falschgeld zu erkennen und somit Falschgeldkriminalität vorzubeugen.

Falschgeld erkennen: Die eigenen Sinne nutzen

Anhand von sieben Sicherheitsmerkmalen kannst du deine Geldscheine auf Echtheit prüfen.
Anhand von sieben Sicherheitsmerkmalen kannst du deine Geldscheine auf Echtheit prüfen.
(Foto: CC0 / Pixabay / blickpixel)

Laut Andreas Klose von der Deutschen Bundesbank sind bei der Falschgeldprävention besonders drei Komponenten wichtig: Sehen, Fühlen und Kippen. Bei der Überprüfung gilt es dann besonders, sich auf die eigenen Sinne zu verlassen, so Klose. Von Heim-Gadgets wie Prüfstiften rät der Experte ab. Sie seien weniger zuverlässig als die eigenen Sinne. Das Papier echter Banknoten kann beispielsweise mit etwas Übung bereits am Material erkannt werden. Denn das Baumwollpapier der echten Scheine fühlt sich oft griffiger und fester an als das Papier der Blüten. 

Insgesamt gibt es laut dem Experten sieben Sicherheitsmerkmale:

  • Fühlbares Druckbild
  • Porträt-Wasserzeichen
  • Smaragdzahl
  • Mikroschrift
  • Sicherheitsfaden
  • Porträt-Hologramm
  • Glanzstreifen

Sieben Sicherheitsmerkmale für Geldscheine

Echte Geldscheine erkennst du zum Beispiel an der Beschaffenheit des Glanzstreifens.
Echte Geldscheine erkennst du zum Beispiel an der Beschaffenheit des Glanzstreifens.
(Foto: CC0 / Pixabay / Eukalyptus)

Die Deutsche Bundesbank empfiehlt, Geldscheine mit dem sogenannten „Dreiklang“ von Fühlen, Sehen und Kippen auf Echtheit zu überprüfen. Mit dieser Methodik sollen die sieben Sicherheitsmerkmale mit den eigenen Sinnen getestet werden. 

1. Fühlbares Druckbild: Am rechten und linken Rand der Vorderseite des Geldscheins befinden sich die erhabenen Linien des Randstreifens. Auch das Hauptmotiv, die Schrift und die große Wertzahl sollten leicht erhaben sein. Wenn du bei einem oder mehreren dieser Positionen keine Erhebung fühlen kannst, wenn du mit dem Fingernagel darüber streichst, könnte es sein, dass der Schein gefälscht ist. 

2. Porträt-Wasserzeichen: In der linken Hälfte des Scheines, im sogenannten Weißfeld, befindet sich das Wasserzeichen. Bei einem echten Geldschein hat dieses Wasserzeichen verschwommene Konturen, während Fälschungen oft klar begrenzt und umrissen sind. Das Wasserzeichen ist sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite zu sehen und zeigt das Porträt der mythologischen Gestalt Europa, das Hauptmotiv auf der jeweiligen Banknote und die Wertzahl.

3. Smaragdzahl: Bei echten Banknoten ist die Zahl, welche den Wert des Scheines angibt, mit einem Farbbalken versehen. Dieser bewegt sich beim Kippen der Banknote von oben nach unten und ändert den Farbton von Smaragdgrün zu Tiefblau. Bei den 100- und 200-Euro-Scheinen finden sich innerhalb der Smaragdzahl zusätzlich kleine Euro-Symbole. Diese Variationen der Smaragdzahl fehlen oft bei gefälschten Scheinen.

4. Mikroschrift: Diese winzige Schrift befindet sich an verschiedenen Stellen des Geldscheins und ist nur mit einer Lupe gestochen scharf zu sehen. Sie befindet sich zum Beispiel in einem der Sterne auf den Euro-Banknoten oder auf dem Brückenbogen auf der Rückseite des Fünf-Euro-Scheins. Fehlt diese Schrift, ist das ein klares Zeichen, dass die Banknote gefälscht ist.

5. Sicherheitsfaden: Dieser Streifen ist auf allen Banknoten. Er zeigt abwechselnd das Euro-Symbol und die Wertzahl und ist bei echten Scheinen im Gegenlicht zu erkennen.

6. Porträt-Hologramm: Alle echten Banknoten haben auf der Vorderseite das Porträt-Hologramm in Form eines silbernen Streifens. Darauf zu sehen ist das Euro-Symbol, ein Porträt der mythologischen Gestalt Europa, das Hauptmotiv und die Wertzahl des Scheines. Die Banknoten ab 20 Euro zeigen im Gegenlicht zusätzlich ein Fenster mit dem Porträt der Europa. 

Bei 100- und 200-Euro-Scheinen: Wenn du diese Scheine kippst, sind auf der Rückseite in diesem Fenster zusätzlich die Wertezahlen in Regenbogenfarben zu sehen. Beide Banknoten enthalten außerdem ein sogenanntes Satelliten-Hologramm. Dieses zeigt sich auf der Vorderseite oben rechts am Rand, innerhalb des silbernen Streifens. Auf der Rückseite kannst du es innerhalb des Fensters sehen. 

7. Glanzstreifen: Je nachdem aus welchem Winkel du den Schein betrachtest, erscheint der Glanzstreifen auf der Rückseite der Banknote goldglänzend oder als leichter Schatten. Euro-Symbole und die Wertezahl sind innerhalb dieses Streifens als Aussparung zu sehen. 

Beachte: Abweichende Elemente deuten nicht zwangsläufig auf einen gefälschten Geldschein hin. Scheine der ersten Euroserie, die vor 2013 in Umlauf gebracht wurden, haben beispielsweise keine Smaragdzahl. Außerdem fehlt dort das Porträt der Europa im Wasserzeichen und im Hologramm. Scheine der ersten Euroserie werden jedoch nach und nach aus dem Umlauf genommen und finden daher eher selten den Weg in dein Portmonee. Die Website der Bundesbank bietet Videos zur Prüfung von Banknoten aus der ersten Euroserie ebenso wie der Europaserie an. 

Münzen als Falschgeld erkennen: Drei Schritte

Klare Konturen und spezielle magnetische Eigenschaften unterscheiden echte Münzen von Falschgeld.
Klare Konturen und spezielle magnetische Eigenschaften unterscheiden echte Münzen von Falschgeld.
(Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Für die Überprüfung von Münzen auf Echtheit brauchst du lediglich einen Magneten. Die Überprüfung Zuhause kannst du in drei Schritten durchführen und somit Falschgeld erkennen: 

1. Erster Eindruck 

Bei echten Münzen heben sich alle Konturen als klare Prägung von der Münzoberfläche ab. Dazu gehören: Das Münzbild und die Prägung der Ränder. Sind diese Prägungen unsauber, unscharf oder weich, ist das ein Anzeichen für eine gefälschte Münze. 

Der erste Eindruck der Randprägung gibt besonders bei Zwei-Euro-Münzen Aufschluss über die Echtheit: Die Schrift, die in die Riffelung eingeprägt ist, ist bei echten Münzen sauber umrissen und in einem bestimmten Abstand angeordnet, der bei falschen Münzen oft anders aussieht. Zudem ist auch hier die Prägung der falschen Münzen meist weniger deutlich ausgeprägt. 

2. Farbe und Beschichtung 

Falsche Münzen kannst du oft an der Farbe erkennen: Beispielweise werden überzogene oder beschichtete Falschmünzen mit der Zeit oft fleckig. Wenn sich die überzogene Farbe ablöst, scheint dann der Farbton des originalen Materials durch. Dies kannst du dann vor allem an erhabenen Stellen der Münze gut sehen. 

3. Magnettest

Die Ein- und Zwei-Euro-Münzen bestehen aus einem speziellen Sicherheitsmaterial. Dieses ist so verarbeitet, dass der Mittelteil beider Münzen leicht magnetisch ist, der Außenring aber nicht (das gilt auch für 10-, 20- und 50-Cent-Münzen). Der Innenteil der echten Münze wird beim Magnettest vom Magneten angezogen; die Münze fällt aber bei leichtem Schütteln wieder vom Magneten ab.

Falsche Ein- und Zwei-Euro-Münzen sind entweder gar nicht oder komplett magnetisch, inklusive des äußeren Rings. Auch eine starke magnetische Eigenschaft der Münze (fällt beim Schütteln nicht vom Magneten ab), kann auf eine falsche Münze hindeuten.

Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Münzen sind durchgehend stark magnetisch.

Wie mit Falschgeld verfahren?

Falschgeld muss bei der Polizei abgegeben werden.
Falschgeld muss bei der Polizei abgegeben werden.
(Foto: CC0 / Pixabay / ptra)

Hast du erkannt, dass sich in deinem Portmonee Falschgeld befindet, solltest du wie folgt verfahren:

  • Benachrichtige bei Falschgeldverdacht die Polizei
  • Gib das potenzielle Falschgeld nicht an die Person zurück, von der du es bekommen hast. Du solltest das Geld außerdem auf keinen Fall an andere Personen weitergeben. Sollte es sich tatsächlich um Falschgeld handeln, begehst du damit eine Straftat
  • Bewahre das Geld in einem Briefumschlag auf. So bewahrst du möglicherweise die Fingerabdrücke des Verausgabers oder der Verausgaberin. Dies kann eine wichtige Spur für spätere Ermittlungen sein. 
  • Das Falschgeld muss ersatzlos bei der Polizei abgegeben werden. Wer bewusst Falschgeld ausgibt (auch wenn man es selbst durch Betrug untergeschoben bekam), begeht eine Straftat. Diese kann mit einer Geldstrafe oder einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden, so ein Mitarbeiter des Landeskriminalamtes im Bericht des SWR.
  • Gib den Ermittler:innen, wenn möglich Hinweise auf die Person, von der du das Geld erhalten hast. Das Aussehen sowie das Kfz-Kennzeichen eines eventuell genutzten Fahrzeugs können wichtige Informationen sein.

Übrigens: Ob Geschädigte beim Betrug durch Falschgeld den verlorenen Betrag zurückerhalten, kommt auf die Ergebnisse der Ermittlungen und auf den Einzelfall an. Generell gilt: Je früher der Betrug erkannt wird, desto besser. Die selbstständige Kontrolle erhaltener Geldscheine und Münzen kann hier definitiv hilfreich sein.

Weitere Fragen und Antworten zur Rechtslage und dem Umgang mit Falschgeld findest du auf der Website des Bundeskriminalamts.

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