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9 Gründe, warum Radfahren mein Leben verändert hat

Radfahren macht das Leben schöner
Foto: Lr, Utopia

Ich bin maximal flexibel und bewege mich viel mehr als früher – das sind nur zwei gute Gründe, warum ich so gerne auf mein Fahrrad steige. Eine (kurze) Hommage an den Drahtesel, um zu zeigen, wie Fahrradfahren das Leben schöner macht.

“Bei keiner anderen Erfindung ist das Nützliche mit dem Angenehmen so innig verbunden wie beim Fahrrad.” Das soll Adam Opel (1837-1895) gesagt haben. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter als der Firmengründer von Opel und sage: Das Fahrradfahren hat mein Leben verändert und schöner gemacht. Es war Liebe auf den ersten Blick – allerdings wurde diese Liebe einige Jahre auf eine harte Probe gestellt.

Radfahren hat mich viele Jahre genervt

Ich kann mich noch erinnern, wie stolz ich war, als ich Fahrradfahren lernte und es ohne Stützen über den großen Innenhof schaffte. Später als Teenager waren das Fahrrad und ich keine richtig guten Freunde, vielmehr war es für mich ein unkomfortables Mittel zum Zweck. Sobald ich den Führerschein hatte, brauste ich hauptsächlich auf meinem geliebten Roller umher. Auch zu WG-Zeiten in München nahm ich häufig die Öffis und ging sehr viel zu Fuß. Erst in meiner zweiten Wohnung in München fing ich an, mit dem Rad ins Büro zu fahren, damit einzukaufen und das Fahrrad als mein Verkehrsmittel Nummer 1 lieben zu lernen.

Im Folgenden zeige ich acht Gründe, warum Radfahren mein Leben bereichert (hat) – und einen echten Gamechanger. Vielleicht können dich die Argumente ja auch überzeugen, dich öfter in den Fahrradsattel zu schwingen.

1. Radfahren hält mich gesund

Einen medizinisch belegten Nachweis, dass Radfahren meine Gesundheit fördert, habe ich nicht. Was ich aber über viele Jahre festgestellt habe:

  • Da ich mit dem Rad zum Bahnhof, zum Einkaufen, zu meiner Familie und zu vielen Freund:innen fahre, habe ich im Alltag deutlich mehr Bewegung als früher.
  • Durch das Radfahren bewege ich mich viel an der frischen Luft – im Sommer wie Winter.

Beides trägt zu einem starken Immunsystem bei und dazu, dass ich sehr selten erkältet bin. Und: Bewegung im Alltag tut mir gut und bringt einen guten Ausgleich zur Schreibtischarbeit.

2. Ich bin sportlicher als früher

Gesundheit und Fitness gehören für mich zusammen. Das quasi tägliche Radfahren trägt zu einer gewissen Grundfitness bei, diese wiederum erhöht den Spaß bei anderen Sportarten. Durch das Rad-“Training” fällt mir zum Beispiel das Joggen leichter.

3. Das Rad ist auch auf dem Land das beste Verkehrsmittel

Als ich vor rund dreieinhalb Jahren zurück aufs Land zog, nahm ich mir vor: Ich möchte nicht vom Auto abhängig sein, sondern weiterhin Fahrrad und ÖPNV fahren. Letzteres stellt mich regelmäßig auf die Probe. Auf mein Rad ist dagegen Verlass – ich kann mich mit dem Fahrrad flexibel und umweltfreundlich fortbewegen und auch auf dem Land fast immer das Auto stehen lassen.

Und ich finde: Wenn man sich eine längere Zeit bewusst fürs Fahrrad statt Auto entscheidet, wird es irgendwann zur Selbstverständlichkeit. Dann fühlt es sich – zumindest für mich – auch nicht zu weit an, acht Kilometer zu meiner Schwester zu radeln statt mich ins Auto zu setzen.

4. Und bei Regen? Und wenn du nicht verschwitzt sein willst?

Natürlich gibt es auch Tage, an denen ich weniger Lust habe zu radeln. Allerdings ist mein innerer Schweinehund manchmal das deutlich größere Hindernis als äußere Faktoren wie Wind und Regen. Klar radle ich bei strömendem Regen nicht die rund zehn Kilometer bis zu meinen Eltern. Aber mit einer Regenjacke kann man bei leichtem Regen sehr wohl mit dem Rad zum Supermarkt fahren.

Durch das Radfahren wurde ich bei diesen Punkten pragmatischer und entspannter. Auch beim Thema Schwitzen, vor allem im Sommer. Für viele ist das ein Argument, nicht mit dem Rad ins Büro zu fahren. Doch ich finde, man kann dafür immer eine Lösung finden: ein Wechseloberteil, eine Fahrradtasche, um keinen Rucksack tragen zu müssen oder einfach fünf Minuten mehr Zeit, um langsamer zu fahren und gar nicht erst ins Schwitzen zu kommen.

5. Fahrradfahren ist fast wie Meditieren

„Mir ist es eingefallen, während ich Fahrrad fuhr.“ Albert Einstein soll Radfahren geholfen haben, die Relativitätstheorie zu entwickeln. Derart riesige Erkenntnisse hatte ich auf dem Fahrrad noch nicht. Doch auch mir hilft Radfahren enorm, um den Kopf frei zu kriegen und in Ruhe nachzudenken. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass man etwas längere Strecken im Alltag zurücklegen kann, ohne groß mit der Anstrengung oder den Zeitaufwand zu hadern.

6. Radfahren ist geschenkte Zeit

Vielmehr ist die aufgewendete Zeit fürs Radfahren für mich eine gewonnene Zeit, in der ich mich mit Spaß bewege und zusätzlich Musik oder Podcasts hören kann. In der Stadt verhindert der Lärm und viele Verkehr das oft, auf vielen Radstrecken auf dem Land funktioniert das bei mir jedoch sehr gut.

7. Städte neu entdecken

Seit ich im Alltag viel und gerne Rad fahre, mache ich das auch beim Reisen. Städte entdecke ich zu Fuß und mit dem Rad am liebsten. Oft habe ich im Urlaub mein eigenes Fahrrad dabei und habe damit zum Beispiel das wunderschöne Gent erkundet. Meine Eindrücke aus der größten autofreien Innenstadt Europas schildere ich in diesem Artikel:

Auch das Leihen von Fahrrädern ist in vielen Städten inzwischen einfach per App möglich. In ländlicheren Gebieten kann man sich in Hotels oder Fahrradläden Räder mieten oder man hat wie wir einmal das Glück, dass die gemietete Unterkunft Fahrräder zum Ausleihen anbietet.

8. Das Fahrrad wird zum Reisemittel

Fahrradurlaub: Radreise von Deutschland nach Prag
Mein erster Fahrradurlaub führte mich in die tschechische Hauptstadt Prag. (Fotos: lr, utopia)

Wer das steigern möchte, kann direkt mit dem Fahrrad in den Urlaub strampeln. Ich habe dadurch eine neue Form des Reisens entdeckt und bin begeistert. Schöne Fernradwege gibt es in Deutschland und vielen Nachbarländern. Besonders empfehlen kann ich die beliebte Tour von München an den Gardasee und einen Fahrradurlaub von Regensburg nach Prag.

9. Das richtige Fahrrad ist ein Gamechanger

Lange fuhr ich mit einem uralt-Fahrrad aus der Garage meiner Eltern umher. Dieses Rad benutze ich auch weiterhin gerne als “Bahnhofradl”. Da ich allerdings regelmäßig Strecken von mehr als einer halben Stunde fahre und kleinere Steigungen absolvieren muss, kaufte ich mir vor zwei Jahren ein neues Fahrrad. Ich entschied mit für ein Mountainbike, mit dem ich auch jetzt noch rundum zufrieden bin. Dieser Fahrradkauf kann dein bester Einkauf des Jahres sein – bei mir gilt das sogar für die vergangenen fünf Jahre.

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