Nach Berlin und Hamburg ist Gardelegen die drittgrößte Stadt Deutschlands – trotzdem haben viele noch nie von ihr gehört. So kommt das Ranking zustande und das macht Gardelegen aus.
Es gibt verschiedene Arten, die Größe einer Stadt festzumachen, sei es nun über die Anzahl ihrer Bewohner:innen oder anhand ihrer Fläche. In letzterem Punkt steht die deutsche Hansestadt Gardelegen in Sachsen-Anhalt an dritter Stelle – mit insgesamt 49 Ortsteilen, die sich über ganze 632 Quadratkilometer erstrecken.
Dabei hat Gardelegen insgesamt nur 22.339 Einwohner:innen (2022), also eine Bevölkerungsdichte von 35 Einwohner:innen pro Quadratkilometer. Wie kam es zu diesem Verhältnis?
Gardelegen – eines der bedeutendsten Hopfen-Anbaugebiete
Ein Grund für die geografische Fläche der Stadt Gargelegen könnte sein, dass sie eines der bedeutendsten Hopfen-Anbaugebiete während der Hansezeit war (ungefähr 12. bis 17. Jahrhundert). Laut der Website der Stadt entstand hier 1500 die älteste Biermarke der Welt: Garley. Im Jahr 1816 wurde Gardelegen dann zu einer Kreisstadt, die 144 Dörfer aus dem Umfeld mit einschloss. Den Status der Kreisstadt behielt Gardelegen bis 1994.
In der Zwischenzeit war die Stadt laut eigener Website vor allem von Industrie und Militär geprägt, zwei Aspekte, die unter anderem durch die gute Lage und die große ländliche Fläche der Stadt begünstigt wurden. So lagen 1936 einige wichtige Anlagen der Wehrmacht in und bei Gargelegen. Am 13. April 1945 wurde der Ort zum Schauplatz der Ermordung von etwa 1000 Häftlingen verschiedener Konzentrationslager.
Heute ist Gardelegen vor allem wegen seiner großen Grünflächen und der denkmalgeschützten Altstadt ein beliebtes Ausflugsziel für Tourist:innen. 2020 wurde es zur Kommune des Jahres gewählt.
Gardelegen, die Aktion "Mein Baum für uns" und Umweltbewahrung
Seit 2021 wird in Gardelegen die Aktion “Mein Baum für uns” organisiert, die seitdem für die Pflanzung hunderter Bäume im Stadtgebiet gesorgt hat. Die Wahl der Bäume findet dabei in Absprache mit dem Grün- und Parkflächenamt statt, wobei sowohl Gruppen als auch Unternehmen und Privatpersonen die Bäume finanzieren. Die Aktion sei “eine wunderbare Möglichkeit, Klimaschutz nachhaltig vor Ort umzusetzen”, so Bürgermeisterin Mandy Schumacher.
Darüber hinaus unterstützt das Umweltministerium seit 2024 den Wasserverband Gardelegen bei einem Pilotprojekt zur Stabilisierung des Grundwasserhaushalts. Teil dieses Projektes ist eine Abwassereinigungsanlage, die gereinigtes Wasser nicht mehr nur in Flüsse einleitet, sondern auch verrieselt, um den Grundwasserpegel zu stabilisieren. Das soll die Kreislaufwirtschaft fördern und die Anpassung der Wasserversorgung an die Klimakatastrophe unterstützen.
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