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Lagerfeuer im Garten: Das musst du beachten

Lagerfeuer im Garten
Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos

Ein romantisches Lagerfeuer im Garten mit Lagerfeuergeschichten und vielleicht Musik – doch was muss man dabei beachten? Damit es ein angenehmer Abend wird, haben wir in diesem Artikel ein paar Tipps für dich.

Das solltest du über Lagerfeuer wissen

Beim Gedanken an ein Lagerfeuer im Garten denkst du wahrscheinlich an Marshmallows oder Stockbrot, Lagerfeuergeschichten und Gitarrenmusik an einem lauen Sommerabend. Damit du ohne Gefahr bei dir im Garten ein schönes Lagerfeuer machen kannst, haben wir ein paar Tipps für dich.

Das Lagerfeuer:

  • Du hast die Wahl zwischen einer Feuerschale, einem Feuerkorb oder einer Feuerstelle. Informationen zur Rechtsgrundlage, die dir die Entscheidung erleichtern, folgen im nächsten Absatz.
  • Eine Feuerstelle ist meistens eher eine langfristigere Sache, während die Feuerschale und der Feuerkorb sich leichter auf-und abbauen lassen.
  • Die Feuerschale oder der Feuerkorb sollte aus einem soliden Material wie Edelstahl, Gusseisen oder Beton sein.
  • Stelle deine Feuerschale kippsicher auf. Wichtig ist dafür ein ebener Untergrund.

Standort:

  • Wähle den Standort für deine Feuerschale oder das Lagerfeuer so, dass keine Brandgefahr für die Umgebung entstehen kann. Manchmal kann schon ein Funke oder ein Windstoß reichen, dass die Flammen höher schlagen und eine trockene Wiese entzünden. Entferne dich mindestens 100 Meter von einem Wald und stelle dich, wenn möglich, nah an einen Wasserzugang.
  • Die Umgebung sollte nicht sehr trocken, also leicht entflammbar sein. Besser als die Feuerschale auf der Wiese aufzustellen wäre, sie auf einer gefliesten Terasse zu platzieren.
  • Solltest du keinen steinigen Untergrund finden, stich den Boden der Feuerstelle zehn bis 20 Zentimeter aus. So hast du kein leichtentflammbares Gras mehr, sondern Erde.
  • Wenn du nicht dauerhaft eine Feuerstelle in deinem Garten haben möchtest, lagere die Boden– oder Rasenstücke an einem schattigen Platz und setze sie nach dem Lagerfeuer wieder ein.
  • Entferne zusätzlich trockenes Gras oder Laub sowie andere brennbare Stoffe aus der Umgebung deines Lagerfeuers um die Brandgefahr zu minimieren. Pflicht ist in Bayern zum Beispiel ein Abstand von mindestens fünf Metern.

Material:

  • Verwende für dein Lagerfeuer am besten trockenes, abgelagertes Holz. Grillkohle geht auch, achte hier unbedingt auf nachhaltige Grillkohle.
  • Achte beim Holz darauf, dass es zusätzlich unbehandelt ist. Das bedeutet beispielsweise nicht lackiert oder keine Spanplatten.
  • Ein Lagerfeur ist nicht immer die richtige Lösung um schnell und einfach Holz zu entsorgen. Was es zu beachten gibt, erfährst du in folgendem Artikel: Holz entsorgen: Diese Möglichkeiten gibt es.
  • Verbrenne außerdem keine Gartenabfälle, das ist nur in den wenigsten Gemeinden erlaubt.
  • Zum Anzünden solltest du keine brennbaren Flüssigkeiten verwenden, außer sie sind vom Hersteller ausdrücklich dafür geeignet. Als Alternative gibt es feste Anzünder für Lagerfeuer zu kaufen, oder du schaust mal hier rein: Grill- und Kaminanzünder selber machen – Mit Kerzenresten und Eierkarton.

Sicherheit:

  • Neben deinem Lagerfeuer sollte auch immer ein Eimer Wasser oder Ähnliches zum Löschen im Notfall bereitstehen.
  • Lasse das Feuer nie unbeaufsichtigt. Kleine Kinder oder Haustiere sollten dem Lagerfeuer im Garten fernbleiben.
  • Auf der Seite der Bayerischen Staatskanzlei findest du zusätzlich eine Liste brandgefährlicher Stoffe, die sich nicht in der Nähe deines Lagerfeuers befinden sollten.
  • Kommt starker Wind auf, dann lösche das Feuer am besten. So vermeidest du, dass Funken aus Versehen etwas in Brand setzen.
  • Stelle nach dem Lagerfeuerabend sicher, dass Feuer und Glut komplett erloschen sind.
  • Auf der jeweiligen Seite des Landesfeuerverbandes deines Bundeslandes findest du zusätzlich mehr Infos zur Brandverhütung und welche Nummer du bei einem Notfall wählen musst.

Rechtliche Grundlagen für ein Lagerfeuer im Garten

Für ein Lagerfeuer im Garten musst du gewisse rechtliche Grundlagen beachten.
Für ein Lagerfeuer im Garten musst du gewisse rechtliche Grundlagen beachten.
(Foto: CC0 / Pixabay / SupremeRyan)

Neben den eben genannten Tipps solltest du am besten auch die Rechtsgrundlage im Blick haben. Die kann sich allerdings je nach Bundesland unterscheiden. Außerdem ist Lagerfeuer nicht gleich Lagerfeuer. Im Folgenden haben wir dir ein paar wichtige Punkte aufgelistet:

  • Erkundige dich bei deiner Gemeinde, ob eine Genehmigung für eine Lagerfeuer nötig ist. Von Lagerfeuer spricht man, wenn es sich um ein offenes Feuer handelt, dass nicht von einer Schale oder einem Korb umschlossen ist. Solltest du ohne notwendige Genehmigung ein Lagerfeuer machen, kann das zu hohen Bußgeldern führen.
  • Die Genehmigungspflicht trifft nicht auf Feuerschalen oder Feuerkörbe zu, zumindest solange der Durchmesser davon kleiner als einen Meter ist. Dann gilt es als nicht genehmigungspflichtiges Wärme– oder Gemütlichkeitsfeuer.
  • Verständige dich zusätzlich mit deinem Vermieter oder deiner Vermieterin, ob ein Lagerfeuer oder eine Feuerschale erlaubt ist.
  • Informiere dich bei deinem örtlichen Umwelt– oder Ordnungsamt, ob du überhaupt ein Lagerfeuer machen darfst. Gerade in besonders warmen und trockenen Sommermonaten ist das oft verboten.
  • Nimm Rücksicht auf deine Nachbar:innen. Ein Mindestabstand von zehn Metern zum anliegenden Grundstück wird empfohlen, um sie nicht zu sehr mit Rauch zu belästigen. Ab wann sich deine Nachbarn über Rauch und Gestank beschweren dürfen, findest du in den Immissionsschutzgesetzen deines Bundeslandes.

So schützt du Tiere vor deinem Lagerfeuer im Garten

Igel könen von einem Lagerfeuer im Garten bedroht werden.
Igel könen von einem Lagerfeuer im Garten bedroht werden.
(Foto: CC0 / Pixabay / monicore)

Auch wenn man als erste Gefahr bei einem Lagerfeuer immer zuerst an Funkenflug oder unkontrolliertes Feuer denkt, darf man eine Sache nicht vergessen: die Tiere im eigenen Garten, gerade bei einer Feuuerstelle direkt am Boden oder einem Lagerfeuer. Feuerschalen oder –körbe stellen hier keine so große Gefahr dar.

Bei Feuerstellen musst du allerdings darauf achten, dass du nicht vorher das Holz oder die Äste aufstapelst, dann liegen lässt und erst nach einer gewissen Zeit anzündest. In dieser Zeit könnten es sich beispielsweise Igel oder Vogelarten wie das Rotkehlchen und der Zaunkönig im Holz gemütlich gemacht haben. Vögel nutzen das Holz zum Beispiel gerne als Brutplatz und Igel, um sich tagsüber darin zu verstecken. Bei Lärm während des Anzündens verstecken sich Igel beispielsweise erst und warten ab, ob die Gefahr vorüber geht. Ist das Feuer dann angezündet, ist es meistens zu spät.

Um die Tiere also vor einem qualvollen Tod zu bewahren, ist gerade bei direkt im Boden gelegenen Lagerfeuern Umschichten sehr wichtig. Schau also immer gründlich nach, ob sich da nicht jemand zwischen dem Holz und den Ästen versteckt hat.

Ist ein Lagerfeuer im Garten eine Option während Corona?

Während Corona sind die Möglichkeiten zur Freizeitbeschäftigung ja eingeschränkt. Essen gehen oder sich mit vielen Freund:innen treffen ist gar nicht so einfach. Neben Spazierengehen bleiben einem nicht viele Möglichkeiten – da klingt ein Lagerfeuer im Garten doch verlockend.

Du bist dabei zwar draußen an der frischen Luft und der Abstand kann gut eingehalten werden. Informiere dich trotzdem auf der Seite des RKI oder der Gesundheitszentrale deines Wohnorts über die aktuellen Coronaregeln. Wie viele Leute dürfen sich insgesamt sehen? Wie viele Haushalte? Gibt es eine Ausgangssperre?

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