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Native-Rating: Die nachhaltigsten Versicherungen 2023

Native-Rating
Foto: Ulla Lohmann / © Greensurance Stiftung

Das Native-Rating bewertet die Nachhaltigkeit von Sachversicherungen. Die diesjährigen Ergebnisse zeigen einen positiven Trend, von der Bestwertung ist aber selbst der Sieger noch weit entfernt.

Das Thema Nachhaltigkeit kommt auch bei Versicherungsanbietern immer mehr an. Zwar gebe es noch „viel Luft nach oben“, doch habe sich die gesamte Branche hin zu mehr Nachhaltigkeit entwickelt, heißt es in einer Pressemitteilung der gemeinnützigen Greensurance Stiftung, die Februar 2022 das Native-Rating ins Leben gerufen hat. Dabei werden Versicherungen anhand von über 300 Indikatoren auf Nachhaltigkeit untersucht. Anschließend erhalten die jeweiligen Anbieter eine Wertung von 0 bis 100 Prozent. Das Native-Rating beschränkt sich allerdings auf Anbieter von Sachversicherungen. Dieser Begriff bezeichnet Versicherungen, die Schäden oder Verlust von Eigentum oder Besitz abdecken, zum Beispiel Haftpflicht-, Hausrat- oder Kfz-Versicherungen.

Die nachhaltigsten Sachversicherungen im Native-Ranking

Im Juni 2023 ging die zweite Version des Versicherungsvergleichs online. Erneut wurden 19 Versicherungen verglichen, 17 davon konnten sich im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Nur Barmenia und Zurich haben sich gegenüber dem letzten Jahr minimal verschlechtert.

Den ersten Platz im neuen Ranking belegt die Allianz, die es mit 52 Prozent als erster Versicherungsanbieter überhaupt über die 50-Prozent-Hürde geschafftt hat. Das höchste Siegel in Gold wurde dafür aber nicht vergeben, denn das gibt es erst ab 65 Prozent. Das Native-Siegel in Silber (ab 45 Prozent) konnten insgesamt sechs Sach-Versicherungsanbieter einheimsen:

  • Allianz Versicherungs-AG
  • R+V Versicherung
  • Ostangler Brandgilde
  • Waldenburger Versicherung
  • Generali Deutschland
  • Bayerische Allgemeine Versicherung

Weitere acht Versicherungen bekamen das Bronze-Siegel. Dieses gibt es bereits ab 30 Prozent. Dass die Hürden für eine Auszeichnung so niedrig liegen, liegt laut Native daran, dass das Versicherungsgeschäft derzeit noch viel Potenzial zur Entwicklung hat. Bei zukünftigen Ratings würden die Schwellenwerte voraussichtlich erhöht werden, heißt es auf deren Website.

Ist die Allianz wirklich die nachhaltigste Versicherung?

Nur weil die Allianz im Native-Ranking auf dem ersten Platz liegt, heißt das noch lange nicht, dass sie bereits vorbildlich nachhaltig agieren würde. Sie ist derzeit einfach nur nachhaltiger als die sehr schwache Konkurrenz. Ein ähnliches Ergebnis gab es 2020 beim Fair Finance Guide, als sechs Anbieter von Lebensversicherungen auf nachhaltige und soziale Kriterien untersucht wurden. Die Allianz erreicht nur schwache 39 Prozent und holte damit dennoch Platz 1.

Allerdings: Innerhalb von nur eineinhalb Jahren verbesserte sich die Allianz im Native-Rating von 33 auf 52 Prozent. Das Münchener Versicherungsunternehmen scheint derzeit also wirklich eine zügige Transformation zu mehr Nachhaltigkeit anzustreben.

Native-Rating 2023
Das Native-Rating 2023. Vorjahreswerte sind mit blauen Strich gekennzeichnet. (Bild: © Greensurance Stiftung)

Außerdem ist zu beachten, dass das Rating nur einen Teil der Versicherungsbranche abbildet. Es ist möglich, dass andere Versicherungen besser abgeschnitten hätten, aber gar nicht die Chance bekamen. Native habe beim diesjährigen Ranking bewusst nur dieselben Anbieter wie im Jahr zuvor analysiert, um die individuelle Entwicklung der Versicherungen bestmöglich aufzeigen zu können, heißt es in der Pressemitteilung.

Was wird beim Native-Rating untersucht?

Die Greensurance Stiftung hat die Methodik für das Native-Rating von 2019 bis 2022 in Kooperation mit dem Zentrum für Nachhaltiges Wirtschaften und Management an der Hochschule für Technik Stuttgart entwickelt. Die Methode soll es ermöglichen, Versicherungen ganzheitlich und wissenschaftlich auf Nachhaltigkeit zu untersuchen.

Die verschiedenen Indikatoren werden in die Kategorien Umwelt, Klima, Soziales, Governance (gute Unternehmensführung), Ökonomie, Kapitalanlage, Produkt und Schaden eingeordnet. Jeder Bereich wird dann nochmal in weitere Facetten unterteilt, etwa Umwelt in Mobilität, Heizen, Strom und mehr. Zwei Drittel der Daten wurden aus frei verfügbaren Daten (Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte, Websiten der Versicherungen) zusammengetragen. Für das restliche Drittel mussten die Versicherer einen Fragebogen ausfüllen. Finanziert wird das Projekt von der Greensurance-Stiftung und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.

Hier geht es zum Ranking bei Native.

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