Brrr, draußen ist es derzeit eisig kalt. Auch wenn es nicht wirklich einladend ist: Vor allem im Winter muss trotzdem gelüftet werden. Aber wie oft und wie lange solltest man bei Kälte lüften ? Hier kommen die wichtigsten Regeln.
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Fast unvorstellbare sechs bis zwölf Liter Wasser gibt ein Vier-Personen-Haushalt pro Tag an die Luft ab. Damit ist schnell erklärt, warum regelmäßiges Lüften notwendig ist – vor allem im Winter. Die warme Luft in den Wohnräumen kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als die kühle Außenluft. Sie ist dadurch feuchter – und ein regelmäßiger Austausch durch Lüften wichtig. Mindestens drei bis vier Mal pro Tag sollte die Luft komplett ausgetauscht werden – besonders wenn man den ganzen Tag zuhause ist.
Wie funktioniert richtiges Lüften bei Minusgraden?
Im Winter reichen drei bis fünf Minuten Stoß- oder Querlüften bei niedrigen Außentemperaturen oder Wind. „Anders als häufig befürchtet, werden die Innenwände durch umsichtiges Stoßlüften kaum ausgekühlt“, erklärt Frank Lange, Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF). Im Detail empfiehlt der Verband:
- Temperaturen unter 0 Grad: Ist es kälter als 0 Grad Celsius, solltest du die Fenster nur für 5 Minuten öffnen.
- Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad: Bei diesen Temperaturen sind rund 10 Minuten lüften ausreichend.
- Über 10 Grad: Bei Temperaturen über 10 Grad können die Fenster für ungefähr 15 Minuten geöffnet werden.
Nach dem Schlafen oder Kochen: Fenster auf!
Wann man am besten lüftet, kommt auch auf den Raum und die Nutzung an. Nach dem Duschen, Baden, Kochen oder Schlafen sollte die feuchte Luft sofort ausgetauscht werden.
Direkt nach dem Aufstehen solltest du das Schlafzimmer gut durchlüften. „Anschließend tagsüber auf mindestens 16 bis 18 Grad Celsius beheizen“, heißt es von der Verbraucherzentrale weiter: „Je höher die Luftfeuchtigkeit und niedriger die Raumtemperatur, umso größer ist das Schimmelrisiko.“
Häufiges Lüften ist auf jeden Fall beim Wäschetrocknen in der Wohnung nötig, ob auf dem Wäscheständer oder im Trockner, so der VFF. Auch viele Pflanzen und Aquarien sind Feuchtequellen – dann sollte ebenfalls öfter gelüftet werden.
Ein gesundes Wohnklima schafft, wer ein passendes Verhältnis von Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit anstrebt: Je nachdem, ob die Bewohner etwa auf dem Sofa sitzen oder im Haushalt arbeiten, liege es bei einer Temperatur von 18 bis 22 Grad Celsius und bei einer relativen Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent.
Die Verbraucherschützer:innen empfehlen die Nutzung eines Hygrometers zur Messung der Luftfeuchtigkeit im Raum. Hygrometer gibt es für wenige Euro, sie können helfen, die Luftfeuchtigkeit richtig zu regulieren. Ein günstiges Modell mit hoher Messgenauigkeit ist das TFA Dostmann Moxx, erhältlich ab ca. 10 Euro bei Obi, Conrad oder Amazon
Wie niedrig oder hoch die Luftfeuchtigkeit sein muss, hänge vom Bauzustand und der Außentemperatur ab: In einem gut gedämmten Gebäude könne ein Wert von rund 60 Prozent in der Wohnung „für einige Zeit“ vielleicht kein Problem sein. Bei schlechter Gebäudedämmung können an kalten Tagen jedoch schon 40 Prozent an den Wärmebrücken und in Raumecken zu viel sein.
Fenster auf – auch bei Minusgraden
„Wichtig für das richtige Lüften ist, dass die Fenster vollständig geöffnet werden“, sagt VFF-Geschäftsführer Lange. Dauerhaftes „Auf Kipp“-Stellen lasse Räume auskühlen. Er rät: „Während des Lüftens sollten die Heizkörper heruntergeregelt werden, entweder händisch oder über automatische Heizventile, die einfach und kostengünstig nachgerüstet werden können.“
Kombination verschiedener Lüftungsweisen
Mehrmaliges Öffnen des Fensters allein reicht manchmal nicht aus, um die in Handtüchern, Bettdecken oder Oberflächen von Wänden und Möbeln gespeicherte Feuchtigkeit loszuwerden, so die Verbraucherzentrale-Expert:innen. Ein gleichmäßiger Luftaustausch nach dem Stoßlüften könne bei Bedarf durch eine Lüftungsanlage, wie etwa eine Abluftanlage im Bad, unterstützt werden.
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